Cover des Buches Der Kuss des Feindes (ISBN: 9783596854455)
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Rezension zu Der Kuss des Feindes von

Rezension zu "Der Kuss des Feindes" von Titus Müller

von heaven4u vor 12 Jahren

Rezension

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heaven4uvor 12 Jahren
Kappadokien (Türkei) ca. 800 n. Chr.: Savina liebt die Natur und würde gern immer den Wind in den Haaren spüren. Sie ist Christin und lebt mit zehntausend anderen Christen in der unterirdischen Stadt Korama, in die sie vor den Arabern geflohen sind, die das Land erobert haben und nun auf der Suche nach dem Geheimversteck sind. Arif, der Sohn des Stammesoberhauptes der Araber, entdeckt durch Zufall diese Stadt und Savina, ein Christenmädchen, in die er sich auf der Stelle verliebt. Doch ihre Völker sind verfeindet und bekämpfen sich seit Jahren. Wird Arif die Christen verraten und somit das Leben von zehntausenden Menschen aufs Spiel setzen? Als ich las, dass Titus Müller ein Jugendbuch geschrieben hat, wollte ich es sofort lesen, weil ich schon von 'Tanz unter Sternen' sehr begeistert war. Auch das Thema Religionskonflikte verpackt in eine Liebesgeschichte fand ich gewagt aber gut. Und ich wurde nicht enttäuscht! Das Buch ist wirklich sehr fesselnd, auch wenn man nicht mehr zur Zielgruppe von 12-16jährigen angehört. Besonders fasziniert war ich von der Tatsache, dass der Autor persönlich vor Ort war und eine Führung durch diese Bergstadt gemacht hat um alles realistischer darzustellen. Das ist ihm sehr gelungen. Man denkt beim Lesen, man wäre mittendrin während der Kämpfe und erlebt die zarte Annäherung der beiden Liebenden. Man kann die Spannung förmlich greifen, als beide sich das erste Mal begegnen. Die Figuren sind sehr detailliert beschrieben. Es wird immer abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so dass man Einblicke in die verschiedenen Gedankenwelten bekommt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft, so dass man sich alles sehr genau vorstellen kann. Auch der Einblick in den Glauben eines Moslems hat mir gut gefallen, vor allem, weil man da oft Vorurteile hat. Die Gespräche zwischen Arif und dem Scheich sind sehr beeindruckend, ehrlich und liebevoll. Er erklärt den Unterschied zum christlichen Glauben ohne Hass und Mordgedanken. Ganz anders wie die Gespräche zwischen Arif und seinem Vater. Man kann seinen Hass auf die Christen förmlich greifen, er kann auch nicht so richtig erklären, warum Christen Feinde sind. Es ist eben so. Ich kann dieses Buch nur sehr empfehlen. Lesen, genießen und nachdenken!
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