Nachdem ich bereits den Youtube Kanal von Tobias Ain kannte, habe ich mich mit Interesse in seine Lebensgeschichte gestürzt und wurde nicht enttäuscht.
Die erste Hälfte des Buches nimmt uns Ain mit in die DDR und all seine Erfahrungen als Kind und Jugendlicher dort. Er schreibt sehr anschaulich und nimmt einen richtig mit rein, so dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag.
In der zweiten Hälfte geht es dann um seine Erfahrungen bei den Zeugen Jehovas und seinen Abstecher zum Buddhismus. Auch hier schreibt er sehr nahbar und ehrlich über seine Sinnsuche und wie er zum Schluss allein in Jesus seinen Halt findet.
Wie schon beim Lebensbericht von Nina Hagen „Bekenntnisse“, staune ich auch hier wieder über die Wege Gottes und wie er sich auch nach langer Reise finden lässt.
Ein leicht zu lesendes Buch, das ich jedem empfehlen kann, der Lebensberichte mag, Einblicke in den DDR-Alltag und/oder das Leben als Zeuge Jehovas bekommen möchte.
Tobias Ain
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Alles nur heiße Luft?
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Hinter „Alles nur heiße Luft?“ verbirgt sich eine abenteuerliche Lebensgeschichte.
Tobias Ain wird 1973 in der DDR geboren und dort im Jugendalter überzeugter Sozialist. Dennoch flüchtet er kurz vor dem Mauerfall über die Prager Botschaft in den Westen Deutschlands. Dort wird er Unternehmer und schließt sich den Zeugen Jehovas an. Über 25 Jahre gehört er der Sekte an, doch als ihm Zweifel kommen, gibt er seine Leitungsfunktion ab und macht sich auf die Suche danach, was ihn im Leben wirklich trägt.
Ich hatte bereits den Podcast zu diesem Buch gehört und war sehr gespannt darauf, es selbst zu lesen. „Alles nur heiße Luft?“ beschreibt ein wirklich wechselvolles Leben. Offen und ehrlich schildert Tobias Ain, was ihn zum Sozialisten, später zum Kapitalisten und noch später zum Zeugen Jehovas werden ließ. Dabei fand ich jeden Entwicklungsschritt sehr reflektiert und gleichzeitig nachvollziehbar beschrieben. Berührt hat mich, wie der Autor seine Begegnung mit Jesus vor Augen malt – einmalig, besonders und so persönlich.
Was außerdem für das Buch spricht: Tobias Ain schreibt empathisch, rechnet nicht mit alten Weggefährten ab. Was mich nicht so überzeugt hat: Manche Umstände werden mehrmals geschildert, was ich etwas ermüdend fand.
Mein Fazit: „Alles nur heiße Luft?“ ist eine empfehlenswerte Autobiografie, die ein Stück Zeitgeschichte beinhaltet und sich insgesamt gut lesen lässt.
Der Autor nimmt den Leser mit auf eine fesselnde Reise durch seine Kindheit in der DDR und darüber hinaus. Sein flüssiger und gut lesbarer Schreibstil macht es einfach, sich in seine Erlebnisse hineinzuversetzen, wobei eine Prise Humor das Lesevergnügen zusätzlich würzt.
Einige Dialoge hätten dem Werk sicherlich mehr Leichtigkeit verliehen, aber dennoch gelingt es dem Autor, packende Einblicke in das Leben im ehemaligen Ostdeutschland zu geben. Es ist erschreckend zu erfahren, wie wenig präsent dieses Kapitel in unserem gesellschaftlichen Bewusstsein ist.
Besonders faszinierend sind die Einblicke in die religiöse Gesetzlichkeit der Zeugen, die der Autor auf seiner Suche nach Sinn und Erfüllung erlebt hat. Es wird deutlich, wie Menschen, die nach Anerkennung und Rettung streben, sich oft auf schnelle und einfache Wege einlassen.
Der Anfang des Buches erfordert etwas Geduld, da der Autor weit ausholt, um seine Kindheit in der DDR zu schildern. Doch mit fortschreitender Handlung entfaltet sich eine spannende Geschichte, besonders im Hinblick auf das Thema Vertrieb, worin der Autor nach anfänglichen Sartschwierigkeiten erfolgreich wurde.
Trotzdem liegt die eigentliche Erfüllung für den Protagonisten nicht im finanziellen Erfolg, sondern in der Begegnung mit Christus. Ein paar Belege und Zahlen zu seinem Werdegang als Trainer und Coach hätten dem Werk sicherlich mehr Substanz verliehen.
Dennoch bietet das Buch wertvolle Einblicke in die unbewusste Suche der menschlichen Seele nach göttlicher Erfüllung. Es ist eine lesenswerte Reise durch die Wirren der DDR und darüber hinaus, die den Leser zum Nachdenken anregt und ihn mit einem Gefühl der Erkenntnis zurücklässt.
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