Tobias Habenicht

 4,4 Sterne bei 11 Bewertungen

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Cover des Buches BIOMECHANOMICON (ISBN: 9783957651624)

BIOMECHANOMICON

 (3)
Erschienen am 05.08.2019

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Neue Rezensionen zu Tobias Habenicht

Cover des Buches BIOMECHANOMICON (ISBN: 9783957651624)
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Rezension zu "BIOMECHANOMICON" von Detlef Klewer

Gelungene SF-Schocker
An-Afternoon-in-Utopiavor 5 Jahren

Im Weltraum hört dich niemand schreien … – was für „Alien“ zutrifft, passt auch für diese Sammlung. „Biomechanomicon“ ist eine 16 Kurzgeschichten umfassende Horror-SF-Anthologie aus dem p.machinery Verlag, herausgegeben von Detlef Klewer. Der Untertitel „Lovecraft in Space“ und der Klappentext bringen das Konzept der Sammlung auf den Punkt: Androiden, Cyborgs, kybernetische Einheiten, Hybride oder auch mal ganz normale Menschen treffen während ihrer Missionen im Weltraum auf Lovecrafts alte Götter oder weitere seiner Wesen.

Ich bin nicht gerade der größte Lovecraft-Fan unter der Sonne. Der Cthulu-Mythos ist mir natürlich ein Begriff, aber meine Kenntnisse über das Werk des Altmeisters sind recht lückenhaft. Daher mögen andere beurteilen, wie gut sich die einzelnen Autor*innen des „Biomechanomicon“ vor seinem Werk verneigt haben. Mein Hauptgrund für den Erwerb lag in der Erwartung gelungener SF-Horror-Schocker. Einige der versammelten Schreiberlinge sind mir bereits positiv in anderen Anthologien aufgefallen, bei den übrigen habe ich auf den guten Geschmack von Herausgeber Detlef Klewer vertraut. Der „Vertrauensvorschuss“ hat sich gelohnt 

Mit „Die Sprache der Alten“ von Tobias Habenicht wird die Sammlung nicht nur gelungen eröffnet, sondern setzt passenderweise auch den Ton der gesamten Anthologie. Die Geschichte einer Expedition zu einer alten Ruine auf einem trostlosen Planeten, auf welchem der Schlüssel zur Sprache der Alten vermutet wird, beweist einmal mehr, dass manches doch besser im Dunklen bleiben sollte …

In dem Beitrag von Regine D. Ritter, „Auf Kynarth“, ist der technische Aspekt etwas im Hintergrund, doch die auf dem titelgebenden Eisplaneten spielende Geschichte ist dafür sprachlich und atmosphärisch einer der gelungensten der Sammlung. Ob wohl – mikrokopischer Spoiler – hier jemand sein verklausuliertes Versprechen gegenüber dem Protagonisten halten wird?

Schonungslos präsentiert sich mit „Die Tiefe hinter den Sternen“ von David Grade der meiner Meinung nach härteste Beitrag der Anthologie. Von dem trostlosen Raumhafen auf Athoria IV, über die katholischen Inquisitoren und der mysteriösen Frau in Rot bis hin zur gelungenen (grausigen) Auflösung ist diese Geschichte rund um angeworbene Arbeiter, die spurlos verschwinden, nichts für schwache Nerven.

Die Wiederbelebung der Toten ist ein beliebtes Motiv von Horror und Science-Fiction, dass auch mit „Der Seelenstein“ von Ronja Gerdes seinen Niederschlag findet, und gelungen aufzeigt wie hoch der Preis für „Leben“ sein kann.

Den technischen Aspekt des „Biomechanomicon“ treffen „Cthuga“ von Lisa-Katharina Hensel und „Ein Stern erwacht“ vom Herausgeber am besten. Beide Geschichten punkten durch nervenzerreißende Spannung und den Einsatz künstlicher Systeme, durch die das Grauen einen Weg zu uns findet.

Mit „Das Tor zu den Sternen“ setzt Florian Krenn nach vielen atmosphärischen Geschichten, einen ebenso grausigen wie actionreichen Schlusspunkt. Wurmlöcher sind wohl nur theoretisch eine gute Idee …

Die vorgestellten Geschichten sind meiner Meinung nach die Höhepunkte der Sammlung. In Einzelfällen hätte in den übrigen Beiträgen noch ein bisschen mehr drin sein können, aber manchmal hat es mir auch nur stilistisch/sprachlich nicht zugesagt. An guten (grausigen) Ideen mangelte es jedenfalls nicht, keine Geschichte hat von mir weniger als drei von fünf Sternen erhalten und Detlef Klewer hat die Anthologie abwechslungsreich komponiert.

Rein optisch ist das „Biomechanomicon“ ein Augenschmaus. Dem verstörenden Blick des Covermodels kann man sich nicht entziehen. Zusätzlich hat Detlef Klewer für jede Geschichte seitenfüllende Titelbilder erstellt, welche gut auf das Kommende einstimmen. Satz und Layout sind ebenfalls gelungen.

Fazit: Nicht jede Geschichte konnte mich begeistern, dem gegenüber stehen allerdings einige Perlen und viel Gutklassiges. Unterm Strich ist „Biomechanomicon“ eine gelungene Sammlung kurzer SF-Schocker, die in mir den Wunsch weckt, doch besser auf diesem Planeten zu bleiben.

– Buchdaten –

Klappentext: In den unendlichen Weiten des Universums lauert das Grauen … Mächtige Wesen aus anderen Dimensionen bedrohen die Galaxien und ihre Bewohner … Um dieser Gefahr zu begegnen, werden Mutige zu gewagten Unternehmen ausgeschickt, um den Gegner aufzuspüren und der Bedrohung zu begegnen … Androiden, Cyborgs, kybernetische Einheiten, Hybride oder kampfbereite Menschen treffen während ihrer Missionen in den Tiefen des Weltalls auf Lovecrafts alte Götter oder andere Horrorgeschöpfe seines Pantheons. Ihre spannenden Geschichten füllen die Seiten der Chronik des interplanetarischen Schreckens – das „Biomechanomicon“.

Mit Beiträgen von: Tobias Habenicht, Nina Horvath, Hans Jürgen Hetterling, Regine D. Ritter, Christoph Frischer, Victoria Sack, David Grade, Ronja Gerdes, Magnus Andersen, Henrik Sturmbluth, Alexa Pukall, Gard Spirlin, Lisa-Katharina Hensel, Detlef Klewer, Anna Noah, Florian Krenn

erschienen bei p.machinery
Seitenzahl TB: 300
Preis TB: 9783957651624
auch als E-Book erhältlich

Cover des Buches Das Schiff, das nie hätte gebaut werden dürfen (ISBN: 9783959590655)
Katharina_Hohenfelss avatar

Rezension zu "Das Schiff, das nie hätte gebaut werden dürfen" von Tobias Habenicht

Eine Anthologie zum Hineinschnuppern in Science Fiction
Katharina_Hohenfelsvor 6 Jahren

Das Schiff das nie hätte gebaut werden dürfen" ist eine Anthologie von Science Fiction Storys und besonders geeignet zum Hineinschnuppern in dieses Genre.
Die Geschichte von einem Weltraumflug, der völlig schiefgeht. Von einer Alien-Kommandantin, die im Mittelalter auf der Erde Schiffbruch leidet. Von dem extraterrestrischen Artefakt, dass sich als überaus nützlich entpuppt. Von einem Gentechnik-Experiment, das nicht wie geplant verläuft und von dem Raumschiff, das nie hätte gebaut werden dürfen.
Hier trifft jeder auf seinen Geschmack. Eine gute Auswahl unterschiedlicher Kurzgeschichten in Anlehnung an Märchen.

Ich persönlich habe ja bisher noch nicht sonderlich positive Erfahrungen mit Science Fiction gemacht, obwohl ich der Thematik an sich nicht abgeneigt bin, deswegen wollte ich es noch einmal versuchen. Dazu hat sich dieses Buch sehr angeboten, da es aus 5 kleinen Geschichten besteht. Hätte mir also die eine nicht gefallen, hätte ich sie nicht allzu lange ertragen müssen und eine andere hätte es mir vielleicht eher angetan, so war mein Gedanke.

Aber zu diesem Missfallen kam es hier erst gar nicht. Wirklich jede Geschichte ohne Ausnahme konnte mich für sich gewinnen. Die eine vielleicht ein bisschen mehr als die andere, aber Tatsache ist: Von jeder war ich hellauf begeistert!
Während die eine einen sprachlos zurücklässt, schafft es die nächste, einem eine Erkenntnis zu bescheren. Der nächsten gelingt es, dass man eine solch nahe Beziehung zu einer Maschine (ja, wohlgemerkt zu einer Maschine und keinem Lebewesen!) aufbaut, dass man es fast nicht übers Herz bringt, die Geschichte ruhen zu lassen.
Die vierte spricht die Gentechnik an und weist einem deren Konsequenzen auf: was alles passieren kann, wenn man sich mit derartigen Experimenten gar an einem Menschen versucht. Dabei werden längst nicht alle Probleme, die mit Gentechnik auftauchen, in dieser Geschichte auch umgesetzt. Dafür schafft es diese Geschichte, einen für diese Thematik zu sensibilisieren und die Folgen selbst weiterzuspinnen.
Und die letzte Geschichte, Namensgeber des gesamten Werkes, dazu braucht man gar nicht viel zu sagen:
Genial geschrieben, genial beschrieben und genialer Inhalt.
Passend finde ich, dass man diese Geschichte erst ganz am Ende angeordnet hat, denn: Wenn man die letzte Geschichte liest, hat man tatsächlich das Gefühl, man sei durch die ersten paar zunächst vorsichtig in das Genre Science Fiction eingeleitet worden, damit es nun richtig losgehen kann.

Am Schreibstil habe ich bei allen Geschichten nichts auszusetzen. Auch wurden nicht allzu viele Fachbegriffe verwendet, sodass einem das Lesen recht leicht fiel.

Deshalb mein Fazit:
Dieses Buch hat mich in keiner Hinsicht enttäuscht, im Gegenteil: Es hat für mich die Ehre des Science-Fiction-Genres gerettet!
Empfehlenswert für alle, die erst in dieses Gerne hineinschuppern wollen. Für die, die zum Leidwesen dieses wunderbaren Genres schon schlechte Science-Fictions lesen mussten, ein wunderbarer Neustart, um sich wieder mit diesem Genre auszusöhnen.
Und ein thematisch abwechslungsreiches und inspirierendes Buch für all diejenigen, die bereits mit „harter Science-Fiction" vertraut sind.

Cover des Buches Das Schiff, das nie hätte gebaut werden dürfen (ISBN: 9783959590655)
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Rezension zu "Das Schiff, das nie hätte gebaut werden dürfen" von Tobias Habenicht

Zu wenige Highlights
Originaldibblervor 6 Jahren

DAS SCHIFF, DAS NIE HÄTTE GEBAUT WERDEN DÜRFEN ist eine Anthologie, die fünf SciFi-Märchenadaptionen vereint. Die längste trägt denselben Titel wie das Buch und nimmt auch den meisten Raum, etwa die Hälfte des Buches ein. Die anderen vier Geschichten (DAS GEISTERSCHIFF, DAS FEUERZEUG RELOADED, SPACE DSCHINN und DAS DÄUMELINCHEN-EXPERIMENT) sind entsprechend kürzer.


Eine Anthologie zu bewerten ist immer relativ schwierig, da es (fast) immer Geschichten gibt, die einem gefallen und welche, bei denen dies nicht gegeben ist.


Mein Highlight in dieser Anthologie ist eindeutig DAS FEUERZEUG RELOADED. Ein mittelalterlicher Mensch wird mit einem Raumschiff konfrontiert und der Leser bekommt auf unterhaltsame Weise präsentiert, wie dieses auf den weniger technologisierten Menschen wirkt. Darüber hinaus ist dies auch die märchenhafteste Geschichte.


Ebenfalls gut gefallen hat mir DAS DÄUMELINCHEN-EXERIMENT. Hier wird das Märchen vom Däumelinchen durch skrupellose Gentechnik Realität und nimmt dann einen überraschenden Verlauf.


Die übrigen Geschichten leiden aus meiner Sicht daran, dass sie zu geradlinig verlaufen und dadurch entsprechend langweilig sind. Dabei sind die Titelgeschichte und SPACE DSCHINN aber trotzdem gut lesbar, während DAS GEISTERSCHIFF aus meiner Sicht ein Totalausfall ist.

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Tobias Habenicht wurde am 22. Oktober 1975 in Mainz (Deutschland) geboren.

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