Cover des Buches Barbarendämmerung (ISBN: 9783492702317)
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Rezension zu Barbarendämmerung von Tobias O. Meißner

Rezension zu "Barbarendämmerung" von Tobias O. Meißner

von Fantasie_und_Träumerei vor 12 Jahren

Rezension

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Fantasie_und_Träumereivor 12 Jahren
KLAPPENTEXT: Er entkommt seiner eigenen Hinrichtung und verwandelt sie in ein Blutbad. Er wird als Dieb angeheuert, obwohl er nicht weiß, worin der Unterschied zwischen wertvoll und wertlos besteht. Man lädt ihn ein, an einer Orgie teilzunehmen, und er nimmt teil, aber anders als gedacht. Jemand wird auf ihn aufmerksam, verfolgt ihn, berichtet über ihn, vermutet hinter seiner Geschichte ein aristokratisches Geheimnis. Weil der Barbar in dem, was er tut, eine melancholische Würde zu besitzen scheint. Er gerät in absolute Raserei, nur weil sich jemand ihm nähert, um ihm die Haare zu schneiden. Von einem Forscher wird er als Anschauungsmaterial für den perfekten Primitiven benutzt. Er soll als Söldner eine belagerte Festung gegen eine Übermacht verteidigen und desertiert schon am ersten Tag ... AUTOR: (Quelle: Piper) Tobias O. Meißner, geboren 1967, studierte Kommunikations- und Theaterwissenschaften und lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Seine Romane werden von der Kritik hoch gelobt. Meißner wurde von der Zeitschrift "Bücher" als einer der "10 wichtigsten Autoren von morgen" ausgezeichnet. Bei Piper liegen sein hochkarätiger Fantasy-Zyklus "Im Zeichen des Mammuts, die apokalyptischen Epen um "Die Dämonen" sowie die Romane "Die Soldaten" und "Barabarendämmerung" vor. EIGENE MEINUNG: Ich weiß gar nicht so genau, wie ich mit meiner Rezension beginnen soll. Wie ich mit meinen kleinen unscheinbaren Worten beschreiben soll, welch großartiges Werk Autor Tobias O. Meißner mit seiner grandiosen Schreibe erschaffen hat. Protagonist des Buches ist der Barbar. Im Text einfach nur "er" genannt. Kein Name, keine Bezugspunkt, keine leicht einzusehende Identität. Er hat vor Nichts und Niemand Angst, scheint eine recht elementare und praktische Ansicht der Welt zu haben, ist brutal, gewalttätig, faszinierend und abstoßend zugleich. Er nimmt sich, was er haben möchte, ohne Rücksicht und ohne Gefühle. Niemand kann ihn stoppen... "Barabarendämmerung" ist von unglaublich hoher Qualität, was mich so sehr begeistert hat, dass ich dieses Buch trotz des Inhalts, der mich eher zwiespältig zurücklässt, wie einen kleinen Schatz betrachte. Tobias O. Meißner schreibt nicht nur bildgewaltig, sondern schafft es den Leser im tiefsten Inneren zu treffen. Er gibt ihm immer wieder kleine Denkanstöße, doch letztendlich muss dieser sich seine eigenen Gedanken machen, sein eigenes Bild entwickeln. Er fordert den Leser regelrecht dazu heraus mit zu denken, was sicherlich dazu führt, dass weitere sehr unterschiedliche Gedankengänge entwickelt werden. Obwohl der Roman nicht aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, hat man das Gefühl, die Geschichte aus den Augen des Barbaren zu betrachten. Man bekommt eine Art psychologischen Einblick in seine Welt, hat das Gefühl ihn zu verstehen, seine Handlungen nachvollziehen zu können, um im nächsten Augenblick wieder geschockt zu sein von seiner Art und seinen Taten. Ich wusste nie, ob ich den Barbaren bewundernswert oder erschreckend fand. Damit kreiert Autor Tobias O. Meißner also einen Protagonisten, der irgendwie weder Held noch Antiheld ist, der fasziniert und dennoch so abstoßend ist in seiner Art, die eigentlich eher einem Tier als einem Menschen gleicht. Er spricht nicht, schnuppert an allem, um Dinge zu identifizieren und geht seinen Trieben nach, wie sie ihn gerade überkommen, ohne Rücksicht auf irgendwen oder irgendwas. Der Barbar ist ein Protagonist, der mit keinem Charakter den ich kenne zu vergleichen ist. Ich habe schon öfter (Fantasy) Bücher gelesen, in denen es brutal und blutrünstig zu geht, doch keiner hatte bisher so eine Wirkung auf mich wie er. Ich war so gefesselt von seiner Art, von seiner Undurchschaubarkeit und der Tatsache, dass man nie genau weiß was als nächstes geschieht, dass ich das Buch am liebsten in einem Zug durch gelesen hätte, doch es war mir einfach nicht möglich. Der Roman ist nicht nur düster, sondern unglaublich bedrückend, denn der Autor dringt mit jedem Wort, jedem Satz und jeder Handlung tief in die Seele seines Lesers ... FAZIT: Tobias O. Meißner ist mit "Barbarendämmerung" nicht nur ein sehr brutales, sondern auch unglaublich düsteres und bedrückendes Meisterwerk gelungen, das seine Leser auf höchstem Niveau und psychologisch durchdacht zum Denken anregt und damit für mich eine ganz einzigartige Ebene der Fantasyliteratur betritt. Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben!!
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