Als Allgäu Fan hat mich das Buch natürlich sehr interessiert und ich habe mich in diese Geschichten total vertieft und vergessen. Der Autor hat hierzu Bergbäuerinnen, eine Dorfhebamme, einen alten Metzger und ein ehemalige Vetriebene über ihr Leben in dieser Region befragt. Herausgekommen ist ein interessantes und wie ich meine, auch ein sehr lehrreiches Buch über das bäuerliche Leben. Arbeit prägte das Leben dieser Menschen, sie waren kinderreich, doch nicht alle Kinder überlebten das Säuglingsalter, die einzige Abwechslung war der Sonntagsgottesdienst, den die gesamte Famie besuchte. Die gute alte Zeit, von der wir gerne illusorisch sprechen, war hart, einfache Kost, Krankheit die man teilweise selbst mit Kräutern behandelte, Wetterunbillen, die Tiere mußte versorgt werden, es gab kein fließend Wasser, ein großer Herd mußte befeuert werden und trotzdem waren diese Menschen glücklich und zufrieden und lebten im Einklang mit der Natur. Vierzehn wunderbare Geschichten enthält dieses Buch und ist mit sehr vielen schönen Fotos bebildert, die uns "Frianar"auch sehen läßt. Für alle, die das Leben der Menschen in dieser herrlichen Landschaft kennenlernen wollen, ist dieses Buch Pflicht. Denn die meisten von uns kennen das Allgäu nur vom Sommerurlaub oder vom Wintersport. Das Buch läßt sich sehr gut lesen und man ist sofort in die Geschichte integriert, denn Tobias Schuhwerk versteht die Geschichten sehr interessant und spannend zu erzählen. Das Cover zeigt vorne eine Bäuerin mit der Sense in der Hand und die Rückseite zwei junge Frauen beim Mähen. Das Buch war für mich ein Erlebnis und eine Rückschau in ein Leben, das ich nicht gekannt habe.
Frianar