Rezension zu "Bezaubernder Bösewicht" von Larry Hagman
Klappentext:
Seine erste Hauptrolle war der Major Tony Nelson in "Bezaubernde Jeannie". Doch erst seine Darstellung des skrupellosen Bösewichts J.R. Ewing in "Dallas" machte ihn weltberühmt.
In seiner Autobiografie erzählt Larry Hagman von seiner Kindheit als Sohn der legendären Bühnen- und Filmschauspielerin Mary Martin und seinem Militärdienst in London, wo er die schwedische Medodesignerin Maj Irene Axelsson kennen lernte, mit der er seit fast 50 Jahren verheiratet ist. Hagman spricht auch offen über seine Alkohol- und Drogenprobleme, die letztlich dazu führten, dass er sich 1994 einer Lebertransplantation unterziehen mußte.
Mein Umriss:
Larry Hagmans Leben war nicht das, das man sich als Leser diverser Zeitschriften vorstellt. Als Kind einer Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin und eines erfolgreichen Anwaltes geboren, hatte er es nicht immer leicht. Die Eltern ließen ihm die freie Wahl, als er darüber nachzudenken anfing, was sein Traumberuf sein würde. Er jobbte in verschiedenen Firmen, bei denen ihn sein Vater aufgrund seiner Beziehungen unter brachte. Letztendlich entschied er sich für die Bühne die die Welt bedeuten. Am Anfang half ihm seine Mutter, einen Einstieg zu finden, aber im Laufe der Zeit stellte er fest, dass er es nur allein schaffen kann.
Kleine Bühnenrollen am Anfang und zusätzliche nicht immer leichte Job, sicherten ihm seinen Lebensunterhalt. Auch als er die Hauptrolle des Major Nelsen in Bezaubernde Jeannie bekam, war er nicht auf Rosen gebettet. Inzwischen hatte er seine Frau Maj geheiratet, mit der er zwei Kinder zu ernähren hatte. Maj war immer davon überzeugt, dass der Erfolg irgendwann kommen wird. Immer knapp bei Kasse, aber niemals unglücklich waren sie viel unterwegs. Maj begleitete ihn meist auf seinen Reisen zu den unterschiedlichen Vorsprechen.
Als Major Nelson verdiente er zwar für seine Verhältnisse nicht schlecht, konnte jedoch den Lebensunterhalt nur knapp decken. Er mietete mit Maj ein Haus, das er zeitweise weiter vermietete, um die Kosten der Familie zu decken. Trotzdem ging er in der Rolle als Major Nelson auf. Insbesondere deswegen, weil er sich selber und seinen Humor durch Improvisationen einbringen konnte. Aber Film und Fernsehen entwickelten sich weiter und somit war diese Serie irgendwann für die Zuschauer nicht mehr interessant.
Als er dann später eine Rolle in Dallas angeboten bekam, sah er seine große Chance. Zumal die Schauspielercrew perfekt zusammen passte. Aber auch hier war der Verdienst am Anfang alles andere als gut. Hagman sah die Zeit gekommen, mutig mit der Schauspielervereinigung über eine bessere Bezahlung zu verhandeln. Dafür können ihm sogar die Schauspieler des 21. Jahrhunderts noch dankbar sein.
Lange Zeit ließ Hagman nichts aus, was sich ihm so als Genussmittel bot. LSD, diverse Tabletten und verbotene Dinge, die man raucht. Ebenso dem Alkohol war er keineswegs abgeneigt. Eher durch Zufall wurde erkannt, dass er an Leberzirrhose und Krebs litt und somit eine Lebertransplantation unumgänglich ist.
Diese Diagnose änderte sein Leben schlagartig. Er nahm keine Drogen mehr und sagte dem Alkohol ab. Die OP blieb ihm trotzdem nicht erspart und sollte ihm Heilung bringen. Glücklich darüber setzte er sich nach seiner Genesung in besonderem für diverse Organisationen ein, die in diesem Bereich tätig sind.
Dieses Buch bezieht sich auf den Lebensabschnitt zwischen der Geburt und dem 70. Lebensjahr von Larry Hagman, den er in vollen Zügen genossen hat.
Ein nicht immer leichtes, aber trotz allem ein glückliches Leben, das am 21.09.31 begann und am 23.11.12 endete.
Mein Eindruck:
Larry Hagman streift in dieser Biografie seine Kindheit nur und beschäftigt sich viel mehr mit seiner nicht immer leichten Karriere, die er eher locker antrieb, als sich zu knechten und deren Nebenerscheinungen, die nicht immer positiv waren. Ebenso wie er recht eindrücklich seine Organtransplantation schildert, die ihm das Leben rettete. Sehr intensiv stellt er seine Liebe zu seiner Frau in den Vordergrund, die ihm immer zur Seite stand und über 50 Jahre mit ihm verheiratet war. Fast ebenso intensiv bemerkt man als Leser seine Liebe zur Schauspielerei, die er zwar nie lernte, aber trotzdem mit jeder Faser seines Herzens liebte und auslebte. Auch seine für ihn wichtigen Freundschaften unter Kollegen stellt er besonders heraus, zumal ihm die auch in schweren Zeiten immer zur Seite standen.
Ein sehr intensiver Rückblick auf ein turbulentes Leben, das nicht immer leicht war, aber für Hagman nie einen Grund zu jammern bot.
Mein Fazit:
In Dallas rücksichtslos und egoistisch, im Leben das Gegenteil. Muss man einfach gelesen haben.