Rezension zu "Hüttenduft" von Evelyn Matejka
Als ich dieses Buch zum ersten Mal durchblätterte, kam mir die ihm zugrundeliegende Idee schon recht mutig vor: eine Schutz- und Wanderhütte in den Alpen, die nur veganes Essen anbietet. Sind alle Wanderer plötzlich Veganer geworden? Offenbar nicht, aber es scheint auch den Ungläubigen gut zu schmecken, denn ansonsten würde es nicht funktionieren. Das ist dann wirklich bemerkenswert, denn gewöhnlich schmecken vegane Gerichte diesen Ungläubigen nicht.
Das Buch, mit dem man über 60 Gerichte aus der Hütte nachkochen oder nachbacken kann, scheint auch ein Renner zu sein. Auffallend ist jedenfalls, dass es nach meiner Erfahrung eines der wenigen veganen Kochbücher zu sein scheint, dass ohne exotische Zutaten auskommt, die schwer beschaffbar sind. Verwendet werden nur Zutaten, die man überall bekommt. Für Veganer muss dieses Buch also eine Fundgrube sein.
Ich habe keines der Gerichte je probiert, aber so manches über die Hütte gelesen. Und dabei ist wirklich verblüffend, wie sehr die Küche dort gelobt wird. Und das wiederum spricht für die beiden Autoren, denn nur famoses Können wird auch Nicht-Veganer davon überzeugen, vegan zu essen. Es muss schmecken und sättigen. Natürlich kann es immer noch sein, dass die Ungläubigen diese Hütte einfach nicht mehr aufsuchen und damit die Statistik verzerren, aber das hätte man dann auch irgendwo gelesen. Oder?