Kein Politthriller, sondern eine Spezialeinheit-Geschichte wie "Operation Rainbow"
von Soeren
Kurzmeinung: Kein Politthriller, sondern eine Spezialeinheit-Geschichte wie "Operation Rainbow"
Rezension
Die Geschichte beginnt recht interessant mit einem Entführungsfall, geschildert aus der Sicht von FBI-Agent Dominic "Enzo" Caruso. Danach folgen zahlreiche interessante Erklärungen darüber, was seit „Im Zeichen des Drachen” alles passiert ist: Jack Ryan Senior ist nicht mehr Präsident, sondern befindet sich im Ruhestand. Nach der Ermordung des früheren afroamerikanischen Vizepräsidenten Robby Jackson wurde Ed Kealty Präsident der USA. Ed und Mary Pat Foley sowie Jacks früherer Stabschef Arnie van Damm sind ebenfalls zurückgetreten und nicht mehr in der Politik tätig. Von John Clark ganz zu schweigen.
Es fand daher eine komplette Wachablösung ab und die Geschichte geht mit neuen Figuren weiter. „Im Auge des Tigers“ dreht sich um den Aufstieg von Jack Ryan Junior in einer halblegalen Geheimdienstorganisation namens „Campus“, die als eine der letzten Amtshandlungen von Jack Ryan Senior gegründet wurde. Zusammen mit Enzo und dessen Bruder Aldo wird Jack Jr. in eine Anti-Terror-Gruppe eingeführt und unternimmt erste Einsätze im Inland. Später verschlägt es das Team dann nach Europa, um in Deutschland, Österreich und Italien eine geplante Anschlagserie zu verhindern.
„Im Auge des Tigers“ ist kein wirklicher Politthriller wie frühere Clancy-Werke, sondern eine Spezialeinheit-Geschichte á là "Operation Rainbow". Es geht deutlich spannender zu als in Clancys vorherigem Roman „Red Rabbit“. Dennoch gibt es auch hier einige Leerläufe und hurrapatriotischen Zwischensequenzen. Nach elf Vorgängerbänden mit ähnlichen Mankos habe ich mich daran allerdings längst gewöhnt.
Die knapp 20 Stunden umfassende Hörbuchfassung wurde wie üblich tadellos von Frank Arnold eingelesen.