Cover des Buches Als auf der Welt das Licht ausging (ISBN: 9783446439603)
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Rezension zu Als auf der Welt das Licht ausging von Tom DeMarco

Ich war dabei als auf der Welt das Licht ausging...

von Moep vor 9 Jahren

Rezension

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Moepvor 9 Jahren
Es sei schon einmal vorweg gesagt, dass ich mit diesem Buch nicht gerade glücklich geworden bin und es nach 471 Seiten und zwei Wochen Lesezeit entnervt abgebrochen habe. Lange schon nicht mehr habe ich mich so schwer getan mit der Lektüre eines „Thrillers“.

Inhaltlich bot dieses Buch tatsächlich viel Potential, der Klappentext überzeugt durch und durch und selbst als Laie interessiert man sich da recht schnell für die wissenschaftlichen Hintergründe. Im Zentrum der Handlung steht – sofern man überhaupt sagen kann, dass es ein Zentrum in der Handlung gibt– der Physiker Homer Layton, der mit seinem Team junger, begabter Physiker ein Instrument entwickelt, das der „Effektor“ genannt wird und das den so genannten Layton-Effekt verursacht. Schaltet man dieses Instrument ein, dann ist es auf der gesamten Erde nicht mehr möglich beispielsweise ein Streichholz zu entzünden, weil dadurch keine Explosionen – seien sie noch so klein – mehr stattfinden können. Aus diesem Grund wird der Effektor auch dann eingeschaltet als der Konflikt zwischen den USA und Kuba eskaliert und sich eine Vielzahl von Atomraketen auf den Weg macht. Somit wird also eine atomare Katastrophe verhindert, die Menschen müssen jedoch fortan auf jegliche Form von Zivilisation verzichten, denn Elektrizität gibt es nicht mehr. Wir begleiten die junge Truppe von Wissenschaftlern nun also dabei wie sie sich in dieser Welt zurechtfinden.

Wenn ich jetzt Kritik üben möchte an diesem über 600 Seiten starken Monster, dann weiß ich gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Also erst einmal waren diese 600 Seiten wirklich nicht nötig, das Lektorat hat an vielen Stellen deutlich geschlampt und es wurden unfassbar unnötige Szenen nicht herausgenommen. So hätte man locker 200 Seiten einsparen können. Hinzu kommen die gefühlten 5 Rechtschreib- und/oder Tippfehler pro Seite, die mich als Leser wirklich stutzig machen, da ich nach ihnen nicht mal bewusst suchen musste.

Weiterhin sind die Figuren an sich echt eigenartig. Es gibt unglaublich viele Personen, die man sich alle merken muss und die auch nur grob charakterisiert werden und in 80% der Fälle nicht noch einmal in der Geschichte wieder auftauchen. Sehr anstrengend also. Aus diesem Grund konnte ich auch zu keinem von ihnen eine Beziehung aufbauen oder gar mit ihnen mitfühlen. Emotionen waren einfach nicht möglich und dass obwohl es sich bei den geschilderten Vorgängen wirklich um Szenarien handelt, in denen Menschen selbstverständlich emotional werden, Ängste und Zweifel haben. Doch nichts davon klang hier an.

Darüber hinaus habe ich mich auch daran gestört, dass über mehrere Seiten hinweg irgendwelche physikalischen Dinge und mathematischen Formeln in der dazugehörigen Fachsprache erläutert wurden und ich davon ABSOLUT NICHTS verstand. Ein Wissenschafts-Thriller – wie sich dieses Buch nennt – darf gern wissenschaftliche Phänomene erklären und ich habe als Leser auch Spaß daran, so etwas zu lesen, aber dann möge der Autor das doch bitte auch allgemein verständlich ausdrücken. Denn so überblättert man diese Seiten nur und versteht hinterher die Zusammenhänge nicht mehr.

Alles in allem lässt mich „Als auf der Welt das Licht ausging“ mehr als ratlos und voller Unverständnis zurück. Man hätte so viel aus dieser Idee machen können, wenn allein das Lektorat da mal eingegriffen und ordentlich an diesem Buch gearbeitet hätte. Doch auch dem Autor selbst ist es nur selten gelungen, überhaupt Spannung aufzubauen. Wirklich schade.
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