Da ich gerne mal Geschichten lese wie es wäre, wenn die heutige Welt nicht mehr so funktionieren würde wie gewohnt, hat mich der Titel und die Beschreibung angesprochen. Das erste Viertel des Buches war noch recht interessant, allerdings driftete es danach sehr schnell ab in eine Unlogik der ich nicht nur nicht folgen konnte sondern mir auch den Spaß am Lesen gänzlich genommen hat.
Science Fiction ist Fantasie, natürlich, aber in einer Geschichte sollte dies trotzt dem einigermaßen schlüssig und nachvollziehbar sein. Schade, da die Idee der Geschichte viel Potenzial hat aber leider nicht genutzt wurde. Nach ca. 300 Seiten musste ich das Buch wieder zur Seite legen.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat es durch intensive Forschung erreicht ein Gerät zu konstruieren mit dem ein drohender Atomschlag verhindert werden kann. Nebeneffekt, die Menschheit muss ab diesem Zeitpunkt ohne Strom auskommen, Verbrennungsmotoren funktionieren nicht mehr und das Ganze dauerhaft. Wie wird sich die Menschheit verhalten wenn es keinen Strom mehr gibt und die alltägliche Technik von Heute auf Morgen nicht mehr funktioniert? Wie wird sich eine neue Ordnung bilden? Wie werden sich die sozialen Gefüge und die Werte verändern? Dies war mal ein Einstieg in eine Apokalypse die nicht durch eine Naturkatastrophe oder atomare Verwüstung die Welt unbewohnbar macht und nur noch ein Teil der Menschheit überlebt.
Eine Gruppe von Menschen unter Führung der Wissenschaftler die diesen besagten Apparat gebaut und eingesetzt haben, finden einen neuen Platz um eine neue Zivilisation aufzubauen. Ab da fängt das ganze Dilemma an. Die Gruppe ist natürlich gegen die Regierung (das Ganze spielt in den USA) und die Regierung will natürlich die Wissenschaftler zur Rechenschaft ziehen. Es gibt Seegefechte mit Segelbooten, Pfeil und Bogen und Armbrüsten, die die erfahrenen Soldaten der Armee gegen Zivilisten natürlich verlieren. Die Regierung wird von einem Präsidenten regiert der offensichtlich den Verstand und Verhalten eines Kindes hat und mit allem völlig überfordert ist. Zu viel Klischee.
Der Autor schweift leider zu oft zu weit in Belanglosigkeiten ab die der Geschichte nicht weiter helfen. Es wird auch nicht darauf eingegangen wie die „neue“ Zivilisation ihren Lebensunterhalt bestreitet. Wo kommen die Lebensmittel her? Die Medikamente, medizinische Versorgung. Wo und wie werden die Geräte produziert die zur Lebenshaltung (Landwirtschaft, Hausbau, Schiffsbau, etc.) benötigt werden? Alles immer vorhanden. Im Gegenzug werden bei einem Glas Wein seit Jahrzenten ungelöste mathematische Fragestellungen gelöst und technisch in Form von komplexen Apparaten in 2 Tagen umgesetzt. Beispiel: jetzt können Schiffe gebaut werden die über das Wasser schweben. Wo allerdings die Teile dafür herkommen wird nicht erklärt. Der Staatsapparat der USA scheint technisch in völliger Unfähigkeit zu versinken. Konflikte in der neuen Gesellschaft gibt es ebenso keine. Zumindest scheint dort alles perfekt zu funktionieren, es gibt offensichtlich auch keinen Mangel an irgendwas, obwohl sich wöchentlich immer mehr Menschen der Gruppe anschließen.
Irgendwann war mir dies dann alles zu viel.
Ich hatte mich darauf gefreut all den Fragestellungen einer Neuordnung zu begegnen, wie es die Menschen schaffen sich der neuen Gegebenheiten anzupassen und die Grundbedürfnisse zu sichern. Wie die Grundlegenden Probleme und Konflikte, die in solch einer Situation entstehen, gelöst werden können. Hier war so viel Potenzial, aber leider meiner Meinung nach nicht genutzt.
Wirklich schade, der Ansatz war da.