Cover des Buches Im Sturm der Verfolgung (ISBN: 9783765543166)
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Rezension zu Im Sturm der Verfolgung von Tom Doyle

so nah waren mir die Menschen aus dem Nahen Osten noch nie!

von RinasWunderwerkstatt vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein bewegendes Buch voller Glauben, Liebe, Frieden und der Kraft Gottes. Trotz all der Gräultaten des IS gibt es immer noch Hoffnung!

Rezension

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RinasWunderwerkstattvor 7 Jahren
Inhalt

Im Sturm der Verfolgung erzählt von acht beeindruckenden und prägenden Lebensgeschichten von Christen im Nahen Osten. Manchmal handelt es sich dabei um ehemalige Muslime, die während der Geschichte zu Jesus finden; manchmal erzählen auch langjährige Christen von prägenden Begegnungen mit Muslimen, die dann zu Jesus gefunden haben. Es gibt aber auch Geschichten, die von Begegnungen zwischen Christen, Kurden und Juden berichten.
Jede Geschichte handelt von einer ganz anderen Facette des Lebens im Nahen Osten. Ein paar sind sogar durch einzelne Personen miteinander verknüpft. Und in jeder Geschichte spürt man ganz deutlich Gottes Kraft, die dahinter steckt.


Meine Meinung

Innerhalb weniger Tage hatte ich dieses Buch durchgelesen. Und hätte ich genügend Zeit gehabt, hätte ich es an einem Stück verschlungen. Jede Geschichte berührt das Herz. Man wünscht sich am Ende des Kapitels, mehr von den Personen zu erfahren. Doch dann kommt gleich die nächste Geschichte und man ist von dieser genauso – wenn nicht sogar noch mehr – gefesselt. Die Geschichten sind so unterschiedlich und vielfältig, dass man einfach nicht genug davon bekommen kann.
Die Brutalität des Islams, die in diesem Buch deutlich beschrieben wird, steht in jeder Geschichte zu einem solchen Kontrast zu der Liebe Gottes, der Liebe Jesu. In mehreren Geschichten finden extremistische Muslime durch Jesus inneren Frieden und Liebe. Und diese Liebe wurde ihnen von anderen Christen übermittelt. Und auch wenn nun die Geschichten ähnlich, nach einem Schema F klingen, könnten sie nicht unterschiedlicher sein. Einmal liest ein Cousin seinem anderen Cousin die Bibel vor, während letzterer im Koma liegt, und berührt so sein Herz. Dann gibt es Pastoren, die selbst einem Muslim, der ihnen mit dem Leben droht, einen Besuch abstatten und für ihn beten. Und es gibt eine Muslima, die mit einem fanatischen Imam verheiratet ist, und dennoch zu Jesus findet. Denn nur er spendet ihr bedingungslose Liebe und Friede.
Im Nahen Osten treffen aber nicht nur die verschiedensten Muslime auf Christen, sondern auch Christen auf Juden oder Kurden. Jede Geschichte erzählt dabei von Liebe, Friede und Gottes Kraft.
Doch sie verschönigen nicht das dortige Leben. Ganz im Gegenteil. Sie zeigen die brutale Realität:
„Als ob die Zerschlagung seiner Ausbildungsträume noch nicht genug war, hatte Medo auch Angst um seine Familie – vor allem seine Schwestern. Eine der abscheulichsten Aktionen des IS war die Anwendung seiner „Vergewaltigungstheologie“ auf die Frauen von Mosul. Laut den IS-Führern waren für alle „Kämpfer“ Frauen Freiwild; selbst Mädchen, die noch keine zehn Jahre alt waren, wurden zu „Ehen“ gezwungen, […] Jesidische Frauen wurden zu begehrten Sexsklavinnen.“ (Seite 148/149)
Gerade mir als Frau gehen diese Beschreibungen sehr nahe. Man kann sich gar nicht vorstellen, was diese Frauen und Mädchen durchmachen.

Die einzelnen Geschichten sind sehr persönlich erzählt. Man erfährt, was in den einzelnen Menschen vorgeht: ihre Gedanken, Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche. Man erfährt so vieles über ihre Beziehungen zu den einzelnen Familienmitgliedern, zu Freunden oder Glaubensgefährten. Ich konnte mir zuvor nie wirklich vorstellen, wie es ist, in Syrien oder allgemein im Nahen Osten zu leben. Ich konnte mir nie vorstellen, wie es ist im Krieg zu leben; wenn der IS die Stadt einnimmt; wenn Bomben neben einem einschlagen und alles zerstört ist. Ich konnte mir auch nicht das Leben dort vor diesem ganzen Krieg vorstellen. Doch diese Geschichte lassen einen hautnah miterleben, wie das Leben zuvor war: wie junge Muslime studierten und Menschen heilen wollten, wie sie eine Zukunft und aufblühende Städte hatten. Und nun kann ich mir auch annähernd vorstellen, wie es ist im Krieg zu leben.
Die Geschichten sind unglaublich gut erzählt. Sie nehmen einen mit, fesseln einen und lassen das träge, westliche Christenherz wird neu für Jesus aufflammen. Diese Christen haben mir wieder neuen Aufwind, neuen Glaubenswillen und neuen Mut gegeben. Ich möchte so für Jesus leben, wie sie es tun. Und dadurch, dass am Ende jedes Kapitels die jeweiligen Hauptpersonen noch einmal das Wort persönlich an uns westliche Christen richtet, macht das Ganze noch so viel vertrauter. Wir sind eine Familie.

Der Schreibstil ist auch einfach überwältigend. Die Dialoge sind perfekt an unseren Sprachgebraucht angepasst, enthalten aber doch orientalische Elemente, sodass die einzelnen Personen vertraut reden und man ihnen doch anmerkt, dass sie aus dem Orient stammen. Es ist eine perfekte Mischung zwischen deutschen Redewendungen und arabischen Begriffen. Diese Begriffe werden teilweise in Fußnoten erklärt und sind teilweise auch durch den Kontext selbsterklärend. Dadurch bekommen die Dialoge einen orientalischen Charakter. Insgesamt sind die Dialoge sehr natürlich und ungezwungen geschrieben. Man liest die ganzen Geschichten so, als würden sie gerade genau so stattfinden.


Fazit


Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Die einzelnen Geschichten berühren das Herz und rappeln das träge Christenherz aus dem Westen wieder auf ganz für Jesus zu leben und seine Liebe zu verbreiten. In mir ist während dem Lesen ein starker Tatendrang gewachsen, anderen zu helfen. Die Chance der Flüchtlingswelle zu nutzen, Jesu Liebe unter andere Völker zu verbreiten und den Christen vor Ort – also im Nahen Osten – mehr zu unterstützen. In diesem Buch sind sehr bewegende Geschichten in einem wunderbaren Schreibstil erzählt, die auch Nicht-Christen faszinieren und fesseln werden. Man bekommt durch sie einen so guten Eindruck über das Leben im Nahen Osten vor dem Krieg und währenddessen. Es ist einfach ein unglaubliches Buch, das jeder gelesen haben muss!


Predigt

Eine passende Predigt von Pastor Bernd Bierbaum handelt davon, ganz für Jesus zu leben. Er verwendet in dieser Predigt zur Veranschaulichung sogar eine Geschichte aus dem Buch: „Der IS-Kämpfer aus Mosul“. Wie die Christen in diesem Buch zeigt auch Pastor Bierbaum uns was es bedeutet, sein Leben ganz nach Jesus auszurichten; welche Opfer wir auch hier im Westen bringen müssen und welchen Segen wir für andere sein können und auch selbst empfangen. Eine sehr gute Predigt passend zu einem sehr, sehr guten Buch!
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