Rezension
Ailisvor 14 Jahren
In "Die Traumjäger" stellt Drury dem Leser die kleine Patchworkfamilie Darling vor: Charles, Joan, Lyris und Micah. Vier Tage lang begleiten wir sie in ihrem Alltag und lernen schnell ihre Träume und Wünsche kennen. Charles bemüht sich um eine intakte Familie und möchte auch seiner Stieftochter Lyris, die erst seit kurzem Teil ihrer Familie ist, ein guter Vater sein. So wie sein Stiefvater es ihm war, weswegen Charles auch unbedingt dessen altes Gewehr besitzen möchte und dafür auch vor einem Einbruch nicht zurückschreckt. Joan versucht, ihrem Leben einen tieferen Sinn zu geben und befindet sich seit Jahren auf der Suche nach Erlösung, die sie in ihrem Glauben zu finden hofft. Doch sie ist mit ihrer Suche noch lange nicht am Ziel und möchte sich noch immer nicht ihren Verpflichtungen stellen, lieber bricht sie aus und kehrt allem den Rücken - Zeichen einer massiven Überforderung. Lyris wünscht sich endlich Teil einer richtigen Familie zu sein, in der sie erwachsen werden darf. Joan hatte sie kurz nach der Geburt fortgegeben und Lyris trat in den Jahren danach eine Pilgerschaft durch Heime und Pflegefamilien an. Es ging ihr nicht wirklich schlecht, aber ihr fehlte der feste Rahmen einer echten Familie, aus der niemand sie mehr herausreißen kann. Micah ist das Nesthäkchen der Familie und der gemeinsame Sohn von Charles und Joan. Micah ist so, wie kleine Jungs sein sollten: auf der Suche nach Abenteuern, die er zumindest in seiner Phantasie schon alle erlebt hat. Dieses Buch erzählt ruhig, unaufdringlich und vor allem zärtlich von diesen vier Menschen, die sich bemühen, zu einer Familie zusammenzuwachsen. Es liegen ihnen eine Menge Steine im Weg, aber man hat den Eindruck, dass sie es irgendwie schon schaffen werden. Trotz all der Widrigkeiten, denen die Darlings trotzen müssen, spürt man am Ende doch das eine: die Hoffnung!