Anna und David wollen sich ihren Traum von einem eigenen Haus erfüllen. Anna ist schwanger, und der Zeitpunkt scheint optimal, sich nach einer neuen Bleibe umzusehen. Sie finden ein passendes Haus aus den 1930er Jahren und erledigen noch letzte Renovierungsarbeiten. Als David ein Versteck im Zwischenboden findet, kommt Anna mit den Grausamkeiten des Zweiten Weltkrieges in Berührung. Denn David findet neben Kleidung auch das Tagebuch eines jungen Mädchens. Gleichermaßen fasziniert und verabscheut von dem Inhalt, taucht Anna in die damalige Zeit ein.
Tom E. Keef ist ein spannender Roman gelungen, durch dessen gut ausgearbeitete Figur Anna dem Leser ein Blick auf die damalige Zeit und Denken eröffnet wird. Ebenso wie Anna stellt man sich während des Lesens der Tagebucheinträge Fragen und denkt über den Inhalt nach.
Annas Gefühle kommen beim Lesen gut rüber, andere Personen werden jedoch zu Beiwerk und hätten gerne etwas mehr Platz erhalten dürfen. Die geschilderten Taten werden beschrieben, ohne zu stark ins Detail zu gehen. Dies lässt dem Leser viel Raum für eigene Vorstellungen der Geschehnisse.
Das Buch liest sich gut und flüssig. Nach und nach kommt ein Gänsehautgefühl auf, wenn sich die Freude über das tolle Haus mit dem im Tagebuch stehenden Grusel vermischt. Ich finde den Roman gelungen, und er hat ein großes Kopfkino ausgelöst.
Ein schreckliches Geheimnis