Ja, die Geschichte erinnert ein wenig an Jack Kerouacs Klassiker der Beatgeneration, "Unterwegs":
Der Berliner Max macht sich in seinem klapprigen "Schrottcedes" auf den Weg durch Europa, ohne Ziel und trotzdem auf dem Weg zu sich selbst.
Seine Tage sind bestimmt von Depression und Drogen, auch nachdem er schließlich bei seinem alten Freund Otto landet, der in der Bretagne eine Strandbar eröffnet hat.
Der Roman handelt vom Suchen und Finden, von Freundschaften, Wertvorstellungen und Lebensmaximen. Mal wirken Aussteiger erstaunlich spießig, mal überraschen zugedröhnte Freunde mit ihrer Weitsicht.
Sprachlich für mich etwas gewöhnungsbedürftig passt die Ausdrucksweise durchaus zum Life-Style von Max und den weiteren Protagonisten.
Fazit: Eine interessante kleine Geschichte, die Stoff für Diskussionen bietet.
Tom Gapski
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Côte Sauvage
La vie Sauvage - das wilde Leben
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Inhalt:
In der Zeit der Umbrüche und Neuanfänge zu Beginn der 1990er Jahre beschließt der Berliner Max, seinem bürgerlichen Leben den Rücken zu kehren. Er packt seine Sachen und macht sich mit seinem klapprigen Mercedes auf eine ziellose Reise durch Europa. In der Bretagne trifft er seinen alten Freund und Mentor Otto, der dort zusammen mit ein paar Aussteigern die Strandbar „Chez Otto“ betreibt. Auf der Suche nach dem verlorenen Lebensgefühl der alten Studentenzeiten realisiert er nicht, wie sehr er sich vom Leben entfernt hat. In seiner Welt aus Rausch und Depression gefangen, lässt er sich von einem Tag in den nächsten treiben und wird immer mehr zu einem emotionslosen Außenseiter – bis ihn eine Reihe tragischer Ereignisse wieder in die Realität zurückholen und er vor schweren Entscheidungen steht...
Mein Eindruck:
Der Roman zeichnet sich durch sehr starke Charaktere aus, die während der Geschichte wunderbar beschrieben werden. Somit ist „Côte Sauvage“ für mich eine tolle Kombination aus starken Charakteren, unerwarteten Wendungen und Spannung. Mich hat dieses Buch sehr angenehm überrascht. Hatte ich doch zu Beginn, nach lesen der Inhaltsangabe, eher die Vorstellung, dass Max's Reise hauptsächlich von Depressionen und Melancholie geprägt ist. Dem war aber nicht so. Die Depressionen sind zwar Bestandteil von Max's Leben und seiner Reise, spielen jedoch aber eher eine Nebenrolle. Themen wie Freundschaft, Liebe und Abenteuer stehen hier im Vordergrund – und der Humor kommt auch nicht zu kurz.
Mich hat Max`s Reise und die Begegnung mit seinen alten Freunden in den Bann gezogen. Ist es doch auch eine sehr abenteuerliche Reise, auf der Max und seine Freunde mehr als einmal mit ihren eigenen Problemen konfrontiert werden und sich diesen stellen müssen. Einmal in die Geschichte hinein gefunden, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Gerade auch die Bedeutung und die Größe von Freundschaften wurde hier wunderbar dargestellt.
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und ist in Kapiteln unterteilt. Was mir immer besonders gut gefällt.
Anfangs musste ich mich zwar erst einmal an den Sprachgebrauch von Max gewöhnen. Aber dafür überzeugten mich dafür umso mehr gerade die tollen, emotionalen Passagen wie z.B. zwischen Max und Nanook. Hatten diese teilweise doch schon ein wenig philosophischen Charakter und sprühten vor Tiefgründigkeit.
Mein Fazit:
Kurzum – sehr zu empfehlen. Ein toller Roman.
Gerade die starken Charaktere haben mir in diesem Buch sehr gefallen.
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