Cover des Buches Tick Tack Fuck (ISBN: 9783401604107)
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Rezension zu Tick Tack Fuck von Tom Limes

Wenn pubertär, dann hat man´s schwer

von Ichbinswieder vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein tolles Buch für Jungs (und auch deren Eltern). Lustig, nachdenklich - einfach unterhaltsam

Rezension

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Ichbinswiedervor 6 Jahren

Xaver ist der Star des Romans, um den sich alles rankt. Er ist ein normaler 16jähriger, aber er fühlt sich nicht so gut aussehend und so cool wie einige seiner Freunde. Außerdem hat er, im Gegensatz zu vielen anderen, noch keine „Erfahrung“, und das gedenkt er zu ändern.
All das machte ihn sehr authentisch. Seine Ängste und Sorgen, sein fast verzweifelter Kampf um ein Mädchen, und der Wunsch auf das „erste mal“ waren für mich durchaus nachvollziehbar. Er legte dabei bisweilen viel Kreativität an den Tag, das musste ich ihm lassen und fand es, nebenbei bemerkt, oft ultra lustig.
Unterstützt wurde er durch zahlreiche Nebencharaktere, die auch alle sehr viel Charme besaßen. Egal ob seine Jugendfreundin Toni, seine Angebetete Charly, seine Eltern oder seine herzallerliebste Schwester... alle bereicherten die Geschichte auf unterschiedliche Art und Weise.


Das Buch ließ sich locker leicht lesen, nicht zuletzt, weil der Schreibstil etwas einfacher gehalten ist, aber das störte mich persönlich nicht. Der Unterhaltungsfaktor kam außerdem daher, dass manche Szenen brüllend komisch waren. So erlebte ich es als Leser, weil ich von außen entspannt zuschauen konnte, Xaver erlebte es oft anders. Für ihn gab es so manchen Schock zu verdauen, der eine größer, der andere nicht ganz so groß. Aber er wuchs an diesen Erfahrungen, was ich klasse fand, und ich glaube, dass es vielen Jugendlichen in seinem Alter so geht.

Doch dieses Buch schlägt auch nachdenkliche Töne an. Einer der eindrücklichsten und nachhallendsten Sätze war für mich „Sex ist für Körper, Liebe für Seele“. Da konnte ich nur seufzen und nicken.

Natürlich geht es hier hauptsächlich um Xaver und seine Probleme. Für mich als Mutter war es allerdings auch gut, dass ich dieses Buch gelesen habe. Zum einen habe ich meinen Sohn hier und dort wiedergefunden, zum anderen hätte ich Xaver manchmal gerne geschüttelt. Das allerdings in dem Wissen, dass es nichts bringt. Diese Erkenntnis teilte ich letztlich mit den Nebenfiguren des Romans. Daher lautet die Moral der Geschicht „jeder muss seinen Weg alleine finden, nur manchmal darf man ihn ein wenig schubsen“. Das gilt für Eltern und Freunde gleichermaßen.

Ein wunderbares, authentisches und lustiges Buch über das Erwachsenwerden. Die Geschichte ist zwar vorhersehbar, aber trotzdem sehr unterhaltsam, denn der Weg kann auch das Ziel sein.
Ich empfehle es vor allem Jungs, aber auch deren Eltern!

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