Tom McCarthy

 3,8 Sterne bei 46 Bewertungen
Autor*in von 8 1/2 Millionen, Satin Island und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Tom McCarthy, geboren 1969, ist Schriftsteller, Künstler und Generalsekretär der International Necronautical Society, einem semi-fiktiven Avantgarde-Netzwerk. Er hat zahlreiche Essays, Erzählungen und Romane veröffentlicht, die in 25 Sprachen übersetzt und für Kino, Theater und Radio adaptiert worden sind. Für sein Werk hat er zahlreiche Preise erhalten, u. a. den ersten Windham-Campbell-Literaturpreis. McCarthy lebt mit seiner Familie in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Tom McCarthy

Cover des Buches 8 1/2 Millionen (ISBN: 9783037341872)

8 1/2 Millionen

 (16)
Erschienen am 28.02.2012
Cover des Buches Satin Island (ISBN: 9783421047182)

Satin Island

 (11)
Erschienen am 08.03.2016
Cover des Buches K (ISBN: 9783442746880)

K

 (9)
Erschienen am 10.02.2014
Cover des Buches 8 1/2 Millionen (ISBN: 9783035805093)

8 1/2 Millionen

 (0)
Erschienen am 18.07.2022
Cover des Buches Der Dreh von Inkarnation (ISBN: 9783518431238)

Der Dreh von Inkarnation

 (0)
Erschienen am 02.04.2023
Cover des Buches Ein Sommer in New York, 1 Blu-ray (ISBN: 4048317457816)

Ein Sommer in New York, 1 Blu-ray

 (0)
Erschienen am 20.08.2010
Cover des Buches K (ISBN: 9783518473474)

K

 (0)
Erschienen am 02.04.2023

Neue Rezensionen zu Tom McCarthy

Cover des Buches Satin Island (ISBN: 9783421047182)
Grossstadtheldins avatar

Rezension zu "Satin Island" von Tom McCarthy

Abstrusitäten, bei denen es sich nicht lohnt zu folgen...
Grossstadtheldinvor 6 Jahren

Handlungsüberblick:

Das Buch handelt von U., der sich selbst »Firmenanthropologe« nennt und den Leser mitnimmt in seine Gedankenwelt. 

Mein Bucheindruck:

Das Cover gefällt mir außerordentlich gut, besonders weil Türkis meine Lieblingsfarbe ist. Unter dem schicken Schutzumschlag ist das Buch allerdings relativ unspektakulär in weiß gehalten.

Mein Leseeindruck:


Ich bin eigentlich eine schnelle Leserin, aber hier musste ich mich ganz schön durchquälen und bin selbst immer noch erstaunt, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe. Dass ich durchgehalten habe lag höchstwahrscheinlich an den in einzelne kurze Abschnitte unterteilten Kapiteln. Leider empfand ich nur Kapitel 13 als lesenswert, alles andere waren für mich abstruse Gedanken, bei denen es sich nicht lohnt, sie zu verfolgen. 
Vielleicht hat der Text eine höhere Deutungsebene, die ich nicht erkannt habe. Ich habe mich jedenfalls bei der Lektüre sehr gelangweilt und bin froh, nun endlich ein anderes Buch lesen zu können...

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Am nervigsten fand ich die fehlenden Anführungszeichen bei der eigentlich wörtlichen Rede, die den Lesefluss ganz schön gehemmt haben. Ich musste oft einen Abschnitt zweimal lesen, weil ich nicht mehr auseinander halten konnte, wer nun eigentlich was gesagt hat oder ob es doch nur die Gedanken von U. waren. 

Dass die Hauptperson einfach U heißt (also You) vermochte mir trotzdem nicht zur Einfühlung in die Person helfen. Für mich blieb U. völlig ohne Bezug zu mir und irgendwie ungreifbar. 

Mein Abschlussfazit:

Leider war das Buch bis auf Kapitel 13 für mich nicht lesenswert und bis dahin war es eine ganz schöne Quälerei. Meiner Meinung lohnt sich die Lektüre nicht. Aber vielleicht bin ich auch einfach nicht das richtige Zielpublikum als 25 jährige Studentin. 



Cover des Buches Satin Island (ISBN: 9783421047182)

Rezension zu "Satin Island" von Tom McCarthy

Tom McCarthy | SATIN ISLAND
Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren

INHALT: Was genau machen eigentlich Wirtschaftsanthropologen? Sie versuchen, das wirtschaftliche Verhalten einer bestimmten (Ziel-)Gruppe zu auszuloten, meistens im Auftrag eines Unternehmens, um deren Absatz zu steigern. Genau so einer ist U., der für die Consultingfirma Koob-Sassen auf der ganzen Welt unterwegs ist, um neue Märkte zu ergründen. Sein Boss Peyman hat kürzlich einen Mega-Deal mit einem großen Konzern an Land gezogen, ein nie dagewesenes Projekt über das alle sprechen, aber niemand so recht weiß, worum es eigentlich geht. Im Zuge dieses Projekts wird U. von Peyman beauftragt den Großen Bericht zu schreiben, einen universalen Text, der unser komplettes Zeitalter umfassen soll. Wie er das bewerkstelligt, Form und Ausmaß des Berichts, ist U. überlassen; der Text findet schon seine Form – was immer das heißen soll.

U. merkt schon nach kurzer Zeit, dass er mit dieser Aufgabe völlig überfordert ist. Wie soll man einen Bericht über ALLES schreiben, einen Text der ein ganzes Zeitalter umfasst? Und wozu überhaupt? Und was ist das eigentlich für ein Projekt, für das Peyman diesen Bericht braucht?

U. beginnt, sich in Kleinigkeiten festzubeißen. Der tödliche Unfall eines Fallschirmspringers beispielsweise erregt seine Aufmerksamtkeit. Tagelang trägt er alles zusammen, was über Unfälle mit Fallschirmen zu finden ist. Ebenso sammelt er alle Information zu Ölkatastrophen, ordnet sie, baut Statistiken auf, vernetzt alles miteinander, kommt aber nicht weiter. Es erscheint alles so sinnlos. Als Peyman erste Ergebnisse sehen will, muss U. sich eingestehen, dass er praktisch nichts vorweisen kann. Für ein Symposium saugt er sich einen Vortrag quasi aus den Fingern und wird von allen Gästen frenetisch gefeiert – wofür auch immer…

FORM: Tom McCarthy (*1969) hat mit SATIN ISLAND einen kafkaesken Roman über einen obskuren Berufszweig und einen extremen Fall von Prokrastination vorgelegt. Sprachlich auf höchstem Niveau schreibt er seinem Helden eine Leidensgeschichte der ganz anderen Art auf den Leib. Monate lang recherchiert der arme U., ohne richtig zu wissen wofür und wohin das alles überhaupt führen soll. Dabei wird nichts wirklich erklärt und der Leser ist genauso ahnungslos wie U. selbst.

(apropos Sprechende Namen: Das Initial verrät ja schon, dass Leser und Ich-Erzähler viel gemeinsam haben. Im englischen Original heißt es zu Beginn: »Me? Call me U.« Und der Boss Peyman ist der, der die Spesen bezahlt. Sein Vorname wird nicht genannt, aber ich tippe auf Bill.)

McCarthys Erzählton würde ich irgendwo zwischen Donald Antrim und Thomas Pynchon verorten, also eher bildungssprachlich, aber mit deutlich weniger Humor. Auch wenn es hin und wieder skurril wird, ein paar Lacher hätten dem Buch nicht geschadet, schließlich ist es kein todernstes Thema, dessen sich McCarthy hier annimmt. SATIN ISLAND wirkt nach dem letzten Kapitel eher wie ein kleines Zauberkunststück – hübsch anzuschauen aber schnell verflogen.

FAZIT: Ein überaus clever komponierter Roman, der viel Raum für Interpretationen lässt. Vier Sterne.

*** Diese und viele weitere Rezensionen könnt Ihr in meinem Blog Bookster HRO nachlesen. Ich freue mich über Euren Besuch ***

Cover des Buches Satin Island (ISBN: 9783421047182)

Rezension zu "Satin Island" von Tom McCarthy

Der große Bericht
Ein LovelyBooks-Nutzervor 8 Jahren

Inhalt:
Im Zentrum steht der Protagonist U. der als Firmenanthropologe menschliche Verhaltensmuster analysiert und für Werbe- und Markenstrategien verwertbar macht. Eigentlich besteht seine Aufgabe aber darin den sogenannten großen Bericht anzufertigen. Eine voll umfängliche ethnologische Studie über das aktuelle Zeitalter. Die Unmöglichkeit einen solchen Bericht zu schreiben, ist dem Leser schnell bewusst und auch der Protagonist muss im Verlauf des Buches erkennen, dass er dieser Aufgabe niemals gerecht werden kann.

Bewertung:
Der Schreibstil ist intelligent, anders, dadurch aber auch gewöhnungsbedürftig. Neben bemerkenswerten Passagen (ich markierte mir viel in diesem Buch), driftet der Autor leider auch immer wieder in pseudo-intellektuelles Geschwafel ab und füllt damit ganze Kapitel, die weder etwas zur "Geschichte" beitragen, noch einen interessanten oder nachvollziehbaren Gedankenanstoß bieten.

Der Protagonist und Ich-Erzähler bleibt dem Leser als Person stets fern und spielt nicht zuletzt durch seinen Namen ("U" bzw. "You") eine symbolische Rolle. Im Endeffekt ist man gezwungen jedem noch so assoziativen und abstrusen Gedankengang des Protagonisten zu folgen und nur in wenigen Fällen ist das Endergebnis befriedigend.

Das Buch enthält interessante Informationen und beschreibt bekannte Problematiken und Theorien der Ethnologie bzw. Anthropologie. Auch die besonders gute Beobachtungsgabe des Protagonisten führt zur Beschreibung völlig skurriler menschlicher Verhaltensweisen die mich faszinieren konnten. 

Fazit:
Das Buch ließ mich fragend zurück. Ich hatte das gleiche Gefühl wie bei Kunst mit der ich nichts anfangen kann. Ich kann die Außergewöhnlichkeit dieses Buches loben, konnte aus der Lektüre aber nicht viel Mehrwert für mich herausziehen.  

Anmerkung:
Dieses Buch wurde mir von der DVA bzw. dem Bloggerportal von RandomHouse zum Rezensieren zur Verfügung gestellt. Dies hat keinen Einfluss auf meine Bewertung. 

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks