Cover des Buches Der Pinguin meines Lebens (ISBN: 9783596036028)
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Rezension zu Der Pinguin meines Lebens von Tom Michell

Eine herzerwärmende Geschichte

von Betsy vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine wirklich warmherzige Geschichte, über einen Pinguin und seinen Retter. Auch mich hat Juan Salvado in seinen Bann geschlagen.

Rezension

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Betsyvor 8 Jahren
"Auf einmal begann ich, inständig zu hoffen, dass der Pinguin überleben würde, denn nun hatte er einen Namen: Sein Name war Juan Salvador Pingüino, und mit diesem Namen entstand eine wilde Hoffnung und eine enge Verbundenheit, die ein Leben lang halten sollte. In diesem Augenblick wurde er zu meinem Pinguin, und egal, was die Zukunft bringen würde, wir würden uns ihr gemeinsam stellen."

Tom Michell erzählt uns hier seine eigene Geschichte, in der ein Pinguin eine tragende Rolle spielt. Mitte der 70iger Jahre reist der junge Engländer nach Argentinien um dort als Lehrer zu arbeiten und damit seine Abenteuerlust zu befriedigen. Dort rettet er einen Pinguin, der ihn scheinbar nicht mehr verlassen will. Da Tom sich für ihn verantwortlich fühlt, nimmt er ihn mit in seine Wohnung im Internat und lernt nach und nach wie besonders dieser Pinguin Juan Salvado doch ist, Dieser erobert nicht nur sein Herz im Sturm, sondern verzaubert auch alle anderen.


Dieses Buch widmet sich einer ganz besonderen Tier-Mensch-Freundschaft. Was mir hier sehr gut gefiel, war, dass man als Leser nebenbei auch viel über das Land Argentinien erfährt und wie der junge Tom hier zwischen seiner Zuneigung und Verantwortung zu Juan Salvado (was es genau mit den Namen Juan Salvado bzw. Salvador zu tun hat, erfährt man im Verlauf der Geschichte) und seiner Abenteuerlust das Land näher kennenzulernen auch ein wenig im Zwiespalt ist.

Tom erzählt wunderbar unterhaltsam seine Schwierigkeiten mit dem Pinguin und gibt ihm quasi auch eine Stimme, wenn er mit ihm redet und anhand seiner Bewegung und seines Ausruckes daraus schließt, was dieser im scheinbar mitteilen will. Wie es wohl viele Haustierbesitzer aus eigener Erfahrung kennen. Juan Salvado wird hier nach und nach zur Kummerkastentante und Seelsorger für die Menschen in seinem Umkreis. So wie Tom ihn beschreibt bekommt man als Leser einen wirklich guten Eindruck von Juan Salvado und schließt ihn auch immer mehr ins Herz. Anhand einzelner Erzählungen erfährt man, wie schnell Pinguine lernen und wie auch die Schüler über sich hinauswachsen indem sie sich mit Juan Salvado beschäftigen.

Ich muss hier auch ehrlich gestehen, dass mir persönlich gar nicht wirklich bewusst war, dass die Argentinische Küste Pinguine, Seelöwen und Seeelefanten beherbergt. Irgendwie verbinde ich mit Pinguinen immer die Antarktis bzw. kalte Gewässer, was auch mir gezeigt hat wie wenig ich doch über Pinguine weiß. Ich kann daher Tom sehr gut verstehen, der vor Juan Salvado, so gut wie keine Ahnung über Pinguine hatte und damals natürlich auch noch kein Google schnell mal fragen konnte, was ein Pinguin braucht oder wie man ihm helfen kann ohne ihm zu schaden.

Über das Ende will ich hier nicht allzu viel verraten, nur soviel das es anders war als erwartet und ganz am Ende die Geschichte wunderschön abrundet.

Das Buch ist auch innen sehr liebevoll gestaltet und man hat zuerst gleich mal eine Karte von Südamerika, um auch zu sehen wo Tom seinen besonderen Pinguin fand. Zwischendurch sind auch noch ein paar Zeichnungen vorhanden, die hier Juan Salvado zeigen, wie er leibt und lebt. Passend dazu gibt es auch noch Fische und Frischgräten die innerhalb eines Kapitel einen neuen Geschichtsabschnitt darstellen.

Fazit: Ein wirklich wunderbares Buch, das wieder einmal zeigt, wie besonders die Verbindung zwischen Tier und Mensch sein kann. Der Autor schreibt einfühlsam und auch sehr unterhaltsam über die Herausforderungen, die dieser plötzlich aufgetauchte Pinguin in seinem Leben mit sich bringt. Man lernt hier so einiges über Pinguine, aber auch über das Land Argentinien, die damaligen Verhältnisse dort, über die Menschen und auch über die Natur, die soviel mehr bietet als man erwarten würde. Tierfreunde und alle die, die Geschichten von Free Willy, Flipper, Hachiko und wie sie alle heißen, lieben, werden auch die Geschichte von Juan Salvado ins Herz schließen.
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