Tom Robbins

Ein philosophierender CIA-Agent, der aus mysteriösen Gründen im Rollstuhl sitzt, eine Schar aufmüpfiger Nonnen in der Wüste, spritzige Dialoge über Glauben, Geburtenkontrolle, Weltpolitik und - nicht zuletzt - Sex... Ich liebe Tom Robbins sowieso, aber dieses Buch ganz besonders. Da wird gestritten, politisiert und geflirtet, die katholische Kirche kriegt ihr wohlverdientes Fett weg, und in jedem Satz sprühen die Funken. Einfach ein Vergnügen!

Tom Robbins wirft Metaphern aufs Papier, bei denen die Leserin vor Neid grün anläuft. (Und sich fragt, was er beim Schreiben geraucht hat. Nach eigener Aussage war er beim Schreiben aber stets nüchtern, was das Ergebnis umso beneidenswerter macht.) Dieses Buch ist genauso hochgradig genial, verrückt und unbeschreibbar wie so ziemlich alles von Tom Robbins (wer sich für den Inhalt interessiert, lese die Buchbeschreibung), aber mir u.a. im Gedächtnis geblieben wegen der besten Sexszene, die ich je gelesen habe: nämlich poetisch gewaltig überhöht, was meiner Meinung nach die einzige Chance ist, etwas zu "beschreiben", was sich mit Worten nun wirklich nicht wiedergeben lässt.

So was wie eine moderne, persiflierte Liebesgeschichte - im letzten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts - ist der Ausgangspunkt. Dazu werden essentielle Fragen aufgeworfen, wie zum Beispiel jene, wie man die Liebe zum bleiben bewegen kann, oder was in diesem Jahrhundert noch an Bedeutendes passieren wird und Widersprüche offenbart, die das soziale Engagement in Bezug auf die individuelle Romantik eben hat. Die Protagonisten sind Prinzessin Leigh-Cheri und Bernard Mickey Wrangle, alias der Buntspecht. Daneben haben wir es mit König Max und seiner Frau Tilli vom Geschlecht der Furstenberg-Barcalona, mit Gulietta, der über 80-jährigen Anstandsdame von Leigh-Cheri, dem CIA, sowie unzähligen anderen Personen zu tun. Um was geht es noch in dieser Story? Tja, um Rothaarige, um Außerirdische, um Sex, um Kokain, dem Mond und... nun, eine Menge anderer Dinge.