Rezension zu "Sämtliche Gedichte" von Tomas Tranströmer
Gedichte über Landschaften, Meer, Schiffe, Schweden.
Tranströmer schreibt sehr kurze Gedichte, oftmals nur wenige Zeilen. Meist werden Metaphern aus der Tierwelt zum Vergleich genommen. Vor allem Vögel und diverse Insekten, meist mit Flüglen, wie Bienen, Schmetterlinge etc.
Beispiel:
Kentern von Nacht zu Tag (aus 17 Gedichte)
Still wacht die Waldameise, blickt in nichts
hinein. Und nichts ist zu hören außer Trofen von dunklen
Laubwerk und das nächtliche Rieseln tief
im Canon des Sommers
Die Tanne steht wie der Zeiger an einm Uhrwerk,
stachlig. Die Ameise glüht im Schatten des Berges.
Schrei, Vogel! Und Endlich. Langsame beginnt die Wolken-
fuhre zu rollen.
Das Gesamtwerk ist recht anstrenged zu lesen. Vor allem das Erstlingswerk "17 Gedichte" von 1954 aber auch die Reiche "Der Wilde Marktplatz" aus dem Jahr 1983 ist mehr ein Kampf mit den Worten und Gedichten. Sehr gut gefallen hat mir die Serie "Ostseen" 1974. Das ist auch mehr ein Fliesstext in lyrischer Form.
Die Qualtät der Übersetzungen ist bei Gedichten sicherlich ein Thema. Einerseits so nah am Orginaltext zu bleiben wie möglich, aber auch die Lyrik zu erfassen.
Oftmals gelingt das nicht immer. Die Übersetzer sollten im Idealfall selbst Lyriker sein und nicht nur einfach sehr gute Übersetzer.
Fazit: Das Buch komplett zu lesen war phasenweise ein Kampf. Lyrik Liebhaber ziehen möglicherweise mehr daraus. Aber für normale Leser wie ich, die ab und an auch Gedichte lesen zu mühsam.
Nicht Massentauglich!