Inhaltsangabe
Tomislav Perko war als Aktienhändler sehr erfolgreich, bis er im Zuge der Finanzkrise 2008 alles verlor. Vollkommen pleite entschloss er sich dazu, sein Leben grundlegend zu ändern: Er wollte dem gewohnten Trott entkommen, die Welt mit anderen Augen sehen, neue Menschen kennenlernen und Abenteuer erleben – und all das mit einem Budget von weniger als 10 Euro am Tag. Doch ist es überhaupt möglich, fast ohne Geld die Welt zu bereisen? Ist diese Art zu reisen sicher? Wie kann man während des Reisens Geld verdienen? Dies waren die Fragen, die Tomislav Perko immer wieder gestellt wurden. Da er sie nicht in wenigen Sätzen beantworten kann, schrieb er seine Geschichte auf. Von Zagreb aus trampte er zunächst durch Osteuropa, dann folgten zwei Touren quer durch Nord- und Südeuropa, er veranstaltete ein Wett-Trampen nach Istanbul und schließlich verschlug es ihn bis nach Bangladesch. Er hat unzählige Male bei Fremden übernachtet, am Straßenrand gecampt und für Essen und Unterkunft gearbeitet. In diesem Buch erzählt Tomislav Perko ebenso unterhaltsam wie inspirierend von den Erfahrungen, die er in dieser Zeit gemacht hat, und den Menschen, die ihm auf seiner Reise begegnet sind – Begegnungen, die sein Leben verändert haben und ihm gezeigt haben, dass die Welt voller Wunder ist, wenn man bereit ist, die Augen zu öffnen.
Meine Meinung:
Der Autor berichtet, wie er seinen Job als Aktienhändler in der Finanzkrise geschmissen hat, sich mit einem Job als Servicemitarbeiter erst mal über Wasser hielt und nach und nach immer süchtiger nach abenteuerlichen Reisen wurde, sodass er sich irgendwann auf eine 1000 tägige Weltreise als Couchsurfer und Tramper in fremde Betten begab.
Das Buch lässt sich als kurzweilige Unterhaltung recht locker und zügig lesen, wirkt jedoch an manchen Stellen zu gezwungen, da er immer wieder betont, dass er als Reiseschriftsteller erfolgreich werden will, um auch seinen Schuldenberg aus der Finanzkrise abzubauen. Auch berichtet Tomislav – manchmal zu ehrlich (vor allem betreffend seines Drogenkonsums) - und emotional von seinen Erlebnissen. Der rote Faden geht immer mal wieder verloren und oft ist es schwer den verschiedenen Charakteren, die ihm begegnen zu folgen oder manche Ereignisse auseinander zu halten.
Die Beschreibungen über das Couchsurfen an sich sind ganz interessant für diejenigen, die mit dem Thema noch wenig Berührung hatten oder mehr über die Anfangszeiten des Couchsurfing wissen möchten. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es im zweiten Teil um die Fortsetzung der zarten Liebesbande geht und die Andeutungen neugierig auf das Nachfolgebuch machen soll.
Pluspunkt ist für mich der mittlere Teil, der durch einige Reiseimpressionen von Tomislav Perko die Geschichten abrundet und die Geschichten über die Entstehung seiner Spitznamen.
Fazit:
Alles in allem eine Geschichte über Trampen, Couchsurfing, Drogen und irgendwie auch über die große Liebe – deren Fortsetzung vermutlich im 2. Buch von Tomislav Perko folgt.
Wer kurzweilige Unterhaltung mit der oben benannten Thematik sucht, liegt mit dem Buch „1000 Tage Frühling“ genau richtig.