"Der Bär, der Wolf und das blaue Geheimnis" von Eulàlia Canal und Toni Galmés besticht durch die wunderschönen Illustrationen, die so naturnah und harmonisch sind, dass sie einen sofort in ihren Bann ziehen. Im Verlauf der Handlung werden zahlreiche, wichtige Themen angebrochen, die einander allerdings hin und wieder die Show stehlen und daher nicht ganz zu Ende ausgearbeitet wurden. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht, was aber vermutlich auf mehrere Bücher der Reihe hätte hinauslaufen müssen.
Die Autorin in der Illustrator:
Eulàlia Canal (geboren 1963) ist Autorin von Kinder- und Jugendliteratur, Lyrikerin und Psychologin. Sie veranstaltet außerdem Theater- und Musikfestivals für Kinder und schreibt Kinderlieder und die Musik dazu. Sie erhielt bereits mehrere Kinderliteraturpreise, unter anderem „Premi Barcanova“, „Premio narrativa infantil Ciutat d’Eivissa“ und „Premi ComarcaI D’Òmnium Cultural de Granollers de poesia“.
Toni Galmés (geboren 1983) studierte Kunst an der Universität von Barcelona und promovierte in Kunstgeschichte. Inzwischen ist er als Illustrator, Dramaturg und Lehrer für Theatergeschichte tätig. Seine Inspiration holt er sich aus Film, Comic und der Illustrationskunst des 19. und 20. Jahrhunderts.
Inhalt:
„Vier Freunde teilen ihre Abenteuer und Wünsche: Bär hat seine Farben verloren. War es wegen des Streits mit Dachs? Wolf hat sich das Bein verletzt, geht auf Krücken – wie das passiert ist, bleibt erst einmal sein Geheimnis. Bär möchte für ihn sorgen und bittet Eichhörnchen per Post um Unterstützung, während Bärin heimlich versucht zu vermitteln. Bär und Dachs vertragen sich daraufhin wieder und bauen für Wolf eine Seilbahn, damit sie ihn von seinem Hügel aus nach unten holen können. Das geht jedoch beinahe schief, käme in dem Moment nicht Eichhörnchen zurück von seinen neuesten Abenteuern … Finden die Freunde gemeinsam einen Weg? Und kann Bär seine Farben zurückerlangen?“ (Produktbeschreibung)
Gedanken zum Bilderbuch:
Das Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen. Mit vielen zarten Strichen und bunten Farben sehen wir hier die vier Freunde Bär, Dachs, Wolf und Eichhörnchen, die gemeinsam unterwegs sind und scheinbar eine Mission erfüllen wollen. Dabei laufen sie über eine geschwungene Brücke, welche auch symbolisch für den Zusammenhalt der so unterschiedlichen Tiere stehen kann.
Das Buch enthält verhältnismäßig viel Text, welcher sich aber flüssig vorlesen lässt und auch für den kindlichen Hörer gut zu verstehen ist. Erzählt wird die Geschichte von Bär, der auf mysteriöse Weise seine Farben verloren hat. Wieso das so ist, konnte ich mir als Erwachsene zwar schon recht gut denken, für die Kinder ist es aber vielleicht nicht ganz so offensichtlich. Neben dieser Geschichte gibt es aber noch eine weitere, nämlich die des Wolfes, der sich den Fuß verletzt hat, weil er wegen seines blauen Geheimnisses einen kleinen Unfall hatte. Und hier ist meine einzige Kritik am Werk. Es wurden zwei doch recht unterschiedliche und sehr wichtige Themen (Streit sowie Andersartigkeit) in eine Geschichte verpackt und so hatte ich das Gefühl, dass zwischenzeitlich das Problem um den Bär und seine fehlenden Farben aus den Augen verloren wurde und auch Wolfs Geheimnis erhält meines Erachtens zu wenig Aufmerksamkeit.
Die Illustrationen sind wie auch auf dem Cover bereits zu sehen sehr liebevoll und detailreich gestaltet. Mit einer zarten Stiftführung hat der Illustrator die Geschichte durch seine Bilder zum Leben erweckt und so hat man einiges zu entdecken auf den verschiedenen Zeichnungen. Denn wir werden im Buch verschiedene Orte treffen, die alle in der freien Natur sind und dennoch ganz unterschiedlich ausfallen. Es wurden hauptsächlich Naturtöne verwendet, aber gleichzeitig gibt es einige bunte Farbtupfer, wie der rote Mantel des Dachses, der gelbe Pulli des Eichhörnchens oder die blaue Jacke des Wolfes. Dadurch wird die Farblosigkeit des Bären nochmals verdeutlicht.
Fazit:
"Der Bär, der Wolf und das blaue Geheimnis" erzählt von der Freundschaft vierer ganz unterschiedlicher Tiere. Es geht um Streit, Hilfsbereitschaft, Freundschaft und die Liebe. begleitet mit wunderschönen, naturnahen Illustrationen in einer tollen Farbgebung lässt sich der Erzählung leicht folgen. Die doch vielen wichtigen Themen, die dieses Buch behandelt werden allerdings eher angerissen. Vielleicht hätte es hier lieber für jedes Thema ein gesondertes Buch geben sollen, um jedem gerecht zu werden.
Toni Galmés
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Neue Rezensionen zu Toni Galmés
Auf dem Cover sehen wir den Bären, auf seinem Rücken sitzt der Wolf mit seinem verbundenen Fuß, vorweg geht der Dachs, auf den Geländer sehen wir das Eichhörnchen. Das sind die vier Freunde, um die sich die Geschichte dreht.
Die Bärin ist erstaunt, als sie sieht, dass ihr Mann, der Bär, seine Farbe verloren hat. Er ist grau gezeichnet und ohne jeder Farbe. Bär geht am Bach spazieren, aber er will nicht zur Dachshöhle, weil er sich mit seinem Freund gestritten hat. Aber er entdeckt im Wasser einen alten Autoreifen, den er an Land zieht. Da fällt ihm ein, dass er Wolf lange nicht gesehen hat und macht sich auf dem Weg zu ihm, da ist ein beschwerlicher Weg ganz oben auf den Berg muss er hinauf. Wolf hat ein ziemliches Durcheinander in seinem Haus und da sein Fuß verbunden ist, kann er auch nicht laufen. Doch Bär bringt in auf die Wiese und dort machen sie ein Picknick. Als Wolf nach Dachs fragt, erzählt Bär ihm von dem Streit. Da Bär nicht gut verlieren kann, hat er dem Dachs ungerechterweise die Schuld gegeben. Weil Eichhörnchen verreis ist, schreibt Bär ihm einen Brief und bittet ihn zurückzukommen. Bären schreibt Dachs und erzählt ihm, dass Bär sich versöhnen möchte. So kommt Dachs an die Tür des Bärenhauses und die Freunde beschließen Wolf zu sich zu holen, bis er gesund ist.
Eine wundervoll zarte Geschichte über eine Freundschaft, in der man sich streitet und verträgt, die aber auch die Wahrheit verträgt. Eine Freundschaft, bei der man sich um den anderen sorgt und ihm hilft, auch zueinanderstehen, wenn einer sein Geheimnis verrät. Das letzte, der schön gezeichneten Illustrationen zeigt die vier Freunde bei Tee und man spürt wie vertraut sie miteinander sind. Und natürlich hat Bär seine Farbe wieder.
In diesem Bilderbuch geht es um die große Frage „Was ist Glück und wie findet man es?“
Das Meiste an dieser Fabel konnte mich begeistern. Zum einen sind die Illustrationen von Toni Galmés großartig. Ein schöner Zeichenstil und ich finde es toll, dass die Figuren bunt dargestellt werden, aber die Hintergründe/die Szenerien immer nur in schwarz-weiß gehalten sind. Das wirkt total toll.
Ich mochte außerdem, dass jedes Tier feststellt, dass sein persönliches Glück etwas ganz anderes ist, als das Glück seiner Freunde, dass die Fledermaus sich selbst hübsch findet, obwohl sie viele als hässlich bezeichnen und dass die Tiere erkennen, dass nicht jeder Wolf böse ist, aber auch nicht jeder Bär, Eichhörnchen oder Dachs gut. Außerdem wird die nachdenkliche Geschichte ab und zu mit kleinen humorvollen Sequenzen aufgelockert.
Am Anfang zieht sich die Geschichte etwas, der Bär hat seine Brille verschluckt und muss sie wieder ausspucken (das war auch nicht unbedingt „meins“) und bei einer Kleinigkeit gab es für meinen Geschmack zu lange Streit. Aber ansonsten steht die Freundschaft im Vordergrund und die Akzeptanz, dass jeder anders ist und z.B. das Glück für das Eichhörnchen darin liegt, dass es immer auf Reisen und Entdeckungen geht, anschließend zu ihren Freunden zurückkehrt und dann von den Erlebnissen berichtet, obwohl die anderen lieber Zuhause sind und miteinander Zeit verbringen.
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Die Suche nach Glück treibt viele um. Wie gut, dass sich dabei Freundschaften entwickelt haben und sich die Tiere gegenseitig unterstützen. Jeder empfindet Glück anders und das wird hier sehr deutlich. Außerdem sind die Illustrationen einfach bezaubernd.