Rezension zu "Auf der Suche nach den verlorenen Legionen" von Tony Clunn
"Varus gib mir meine Legionen zurück" soll Kaiser Augustus geschrieen haben, als er hörte das drei Legionen des römischen Imperiums vernichtend geschlagen worden sind. Damit war die Eroberungspolitik für Germanien kein Thema mehr.
ca. 25000 Menschen verloren in einer dreitägigen Schlacht ihr Leben. Darunter Frauen, Kinder, Sklaven, Zivile Händler und natürlich 18000 Legionäre.
Über den Ort dieser Schlacht wird seit Jahrzehnten debattiert und es gibt mehr wie ein Szenario, mehr wie ein theoretisches Schlachtfeld. Vielleicht sollten wir lieber an dieser Stelle von Schlachtfeldern sprechen, denn der Troß denn diese Menschenkette von Soldaten hatte muß ca. 10 km lang gewesen sein. Immer wieder griffen die Germanen die Legionäre an und in der Nacht hörte man die Schreie von Freunden die gefoltert und verstümmelt wurden, als Opfer für die Götter der Germanen. Es muss ein unheimliches Gemetzel gewesen sein.
Der Autor dieses Buches - Tony Clunn ging auf Spurensuche und wurde im Osnabrücker Land fündig. In Kalkriese muss es zu einer Schlacht gekommen sein, neben Münzen, wurden auch Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände gefunden, die darauf schließen lassen, dass hier ein Kampf stattgefunden hat. Wenig später fanden die Archälogen 8 Knochengruben mit Gebeinen von Menschen und Tieren. Die Verletzungen an den Knochen bewiesen, dass sie durch das Schwert umgekommen sind.
War nun Kalkriese das Schlachtfeld, dass man gesucht hatte, oder war es der Anfang einer Vernichtung. Definitiv war es eine Falle, eine Zange für die Römer die auch mit ihrer militärischen Taktik nichts mehr entgegensetzen konnten. Zwischen Moor und einen künstlich errichteten Wall wurden die Römer massakriert.
Der Autor Tony Clunn erzählt in seinem Buch von den ersten anfänglichen Funden von Münzen bis zur groß angelegten Suche durch Archälogen. Doch er lässt Germanen und Römer zu Wort kommen und verbindet die Indizien mit einer "fiktiven" Story und stellt so eine spannende Geschichte vor.
Fakten und Fiktion sind hier wunderbar kombiniert.Spannend werden Einzelschicksale erzählt von einfachen Römern, von Soldaten und Offizieren die vor den Schrecken standen, einen Feind zu bekämpfen der übermächtig zu sein schien.
Fazit
Sehr empfehlenswert, auch wenn erst die nächsten Jahre noch mehr Licht in das Dunkel bringen mögen. Ein Teil der Legionen ist aufgetaucht....ein Teil des Rätsels evtl. gelöst, doch warten noch unzählige Fragen.
Ein Tipp noch: Das Museum und das "Schlachtfeld" sind einen Kurztrip in jeden Fall wert.
Michael Sterzik