Tony Hillerman

 3,8 Sterne bei 107 Bewertungen
Autor von Wolf ohne Fährte (Joe Leaphorn 1), Wolf ohne Fährte und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Arthur Hillerman wurde 1925 als Sohn eines Farmers in Oklahoma geboren und besuchte acht Jahre lang als Tagesschüler ein Internat für Indianer. Neben seinen Tätigkeiten als Journalist und Dozent an der University of New Mexico begann er Ende der sechziger Jahre Kriminalromane zu schreiben. Für seine Ethnothriller um die Navajo-Cops Jim Chee und Joe Leaphorn erhielt er von der Vereinigung der amerikanischen Krimi-Autoren den Edgar Allan Poe Award und den Grandmaster Award. Hillermans Romane wurden in siebzehn Sprachen übersetzt. Der sechsfache Vater lebte mit seiner Frau in Albuquerque, New Mexico. Er starb im Oktober 2008 im Alter von 83 Jahren.

Neue Bücher

Cover des Buches Gesang an die Geister (ISBN: 9783293209572)

Gesang an die Geister

 (1)
Neu erschienen am 12.02.2024 als Taschenbuch bei Unionsverlag.
Cover des Buches Stunde der Skinwalker (ISBN: 9783293209589)

Stunde der Skinwalker

 (1)
Neu erschienen am 12.02.2024 als Taschenbuch bei Unionsverlag.
Cover des Buches Dieb der Zeit (ISBN: 9783293209596)

Dieb der Zeit

Erscheint am 08.07.2024 als Taschenbuch bei Unionsverlag.
Cover des Buches Sprechende Götter (ISBN: 9783293209602)

Sprechende Götter

Erscheint am 08.07.2024 als Taschenbuch bei Unionsverlag.

Alle Bücher von Tony Hillerman

Cover des Buches Wolf ohne Fährte (Joe Leaphorn 1) (ISBN: B00KXW2ZIK)

Wolf ohne Fährte (Joe Leaphorn 1)

 (16)
Erschienen am 13.06.2014
Cover des Buches Wolf ohne Fährte (ISBN: 9783499230417)

Wolf ohne Fährte

 (11)
Erschienen am 01.10.2001
Cover des Buches Dachsjagd (ISBN: 9783498029586)

Dachsjagd

 (5)
Erschienen am 01.09.2001
Cover des Buches Das Labyrinth der Geister (ISBN: 9783955306748)

Das Labyrinth der Geister

 (5)
Erschienen am 30.01.2015
Cover des Buches Das Tabu der Totengeister (ISBN: 9783688101528)

Das Tabu der Totengeister

 (4)
Erschienen am 20.01.2017
Cover des Buches Tod der Maulwürfe (ISBN: 9783688101276)

Tod der Maulwürfe

 (4)
Erschienen am 20.01.2017
Cover des Buches Der Skelett-Mann (ISBN: 9783499241185)

Der Skelett-Mann

 (4)
Erschienen am 01.04.2006
Cover des Buches Der Wind des Bösen (ISBN: 9783688101238)

Der Wind des Bösen

 (4)
Erschienen am 20.01.2017

Neue Rezensionen zu Tony Hillerman

Cover des Buches Gesang an die Geister (ISBN: 9783293209572)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Gesang an die Geister" von Tony Hillerman

Regelkunde in Kriminalistik und Navajo-Kultur
aus-erlesenvor einem Monat

Früher war das so: Da wurde vor dem Saloon einer erschossen. Das rief den Sheriff und eine Handvoll Gerechte auf den Plan, die sofort ihre Pferde sattelten und den Halunken verfolgten. Hinter sich eine Staubwolke ziehend.

In den Navajo-Reservaten wird Joseph Joe Zeuge eines Mordes vor dem Waschsalon (mit einem O). Der Sheriff ist in diesem Fall Jim Chee, Navajo und Polizist der Navajo-Police. Er wird auch ziemlich schnell fündig, in einem Hogan (wenn man das heutzutage googelt, bekommt man kein Bild dieser typischen Behausung, sondern Sneaker, angezeigt – wie sich die Zeiten doch ändern). Der sieht allerdings anders aus als man es – als Navajo – erwartet. Jim Chee muss seine Sinne schärfen, um nicht in eine der vielen Fallen zu tappen. Auch die der eigenen Traditionen…

Auf der Suche nach dem Täter trägt es Jim Chee bis nach Los Angeles. Ach, dieser Moloch macht ihn ganz krank! Jedes Aufstehen am Morgen ist wie eine schwere Stahlplatte heben. Doch wenn man einen Mörder fangen will oder „sachdienlichen Hinweisen“ nachgehen muss, reißt man sich zusammen. Jim Chee weiß, dass er fündig werden wird. Denn nur wo kann er das Geheimnis um das Totenhaus, den Hogan, das so gar nicht danach aussieht, lösen.

Es wird ein grandioses Finale mit Erlösungen aus ungeahnter Richtung schließen einen Fall ab, den Jim Chee so schnell nicht vergessen wird. Und vielleicht wird ihm sogar eine lebenswichtige Entscheidung abgenommen…

Fall Fünf der Krimireihe von Tony Hillerman besticht einmal mehr durch die Klarheit, mit der Hillerman die scheinbar undurchdringliche Kultur der Navajo in Szene setzt. Ein Hogan, in dem jemand gestorben ist, in dem jemand ermordet wurde, wird ganz speziell hergerichtet. Für das Verlassen. Nur das geschulte Auge erkennt die Fehler, wenn das Ritual nicht exakt vollzogen wurde. Deswegen sind Polizisten wie Jim Chee, Navajo, unerlässlich. Denn das Verbrechen hält sich an keine Regeln…

Cover des Buches Stunde der Skinwalker (ISBN: 9783293209589)
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Rezension zu "Stunde der Skinwalker" von Tony Hillerman

Mythos und kriminelle Energie - eine unheilige Allianz
aus-erlesenvor 2 Monaten

Blitz und Donner, doch Jim Chee, Officer der Navajo-Police, wird nicht nass. Im Nu schmeißt er sich auf den Boden – was war das? Es war ein Schuss! Doch wer will den jungen Officer umbringen?

Lieuenant Leaphorn, Jims Vorgesetzter, steht kurz danach vor einer Landkarte. Einzelne Markierungsnadeln zeigen an, wo die Ermittler noch einmal ansetzen müssen, wo sie eventuell etwas übersehen haben, wo sie noch einmal von vor anfangen müssen. Jede Nadel ein ungelöster Fall. Und jetzt auch noch die Sache mit dem Schuss auf Jim Chee. Seltsame Verbindungen tun sich auf, erkennt Leaphorn. Denn wo nichts Offensichtliches ist, ist die Verborgene oft die Gemeinsamkeit. Diesen Zusammenhang herzustellen, fordert die beiden Ermittler extrem heraus. Die Legende der Skinwalker, tief in der Kultur der Navajo verankert und so rein gar nichts mit irgendwelchen Mysterie-„Dokumentationen“ verwandt, scheint das fehlende Puzzleteil zu sein. Doch wie will man ein Mysterium seiner Legendengewalt entreißen? Mythos und wirtschaftlicher Erfolg stehen sich hier nicht im krassen Duell gegenüber, sondern Mittel zum Zweck.

Tony Hillerman nähert sich diese Legende mit der gebotenen Vorsicht. Mitte der 80er Jahre war die Hohe Zeit seiner Krimireihe über die Navajo-Polizei. Im Zweijahresrhythmus entführte er die Leser in eine Welt voller Vorurteile und Klischees. Doch so düster und verschlungen war noch kein Titel dieser Reihe.

Auch privat deuten die Zeichen für Joe Leaphorn nicht gerade auf Sonnenschein. Seine Frau Emma zeigt Symptome für Alzheimer. Und Jims Privatleben  - er lebt im Wohnwagen, wo auf ihn geschossen wird - ist auch nicht gerade eine Wolke, auf der man sorglos übers Land schwebt.

Sind hier Mächte am Werk, denen die beiden Ermittler niemals gewachsen sein können? Oder macht sich hier jemand die alten Legenden zu Gehilfen, um dem schnöden Mammon zu fröhnen?

Nach ein paar Krimis der Reihe und der ganz großen Kulturreise in die tiefen der Navajo-Kultur, wird ziemlich schnell klar, wie schnell und tiefgreifend Glaube missbraucht werden kann. Das ist ein verbindendes Element von Religionen.

Die „Stunde der Skinwalker“ ist eine überlange happy hour, in der man in eine fremde Welt eintaucht und ein Krimi, der dank des famosen Gedankenspiels von Tony Hillerman einem nicht mehr loslässt.

Cover des Buches Dunkle Winde (ISBN: 9783293209565)
HansDurrers avatar

Rezension zu "Dunkle Winde" von Tony Hillerman

Navajo-Krimi und Sozialreportage
HansDurrervor 3 Monaten

Der 1925 in Oklahoma geborene und 2008 in New Mexico verstorbene Tony Hillerman besuchte acht Jahre lang ein Mädchen-Internat für Native Americans, war ausgesprochen vertraut mit Kultur und Religion der Navajos, studierte Journalismus und arbeitete zuerst als Journalist und dann als Dozent für Journalismus. Er war was man gemeinhin einen ausgewiesenen Kenner der Navajo bezeichnen würde, und trug als solcher viel dazu bei, die indianische Lebens- und Denkweise populär zu machen. Eine Stimme also, die in unseren Zeiten der Verwirrung, wo einige besonders laute Desorientierte fordern, nur ein Indianer dürfe für Indianer sprechen (und Gustave Flaubert sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen müsste, um als Autor von Madame Bovary von diesen Leuten – möglicherweise – akzeptiert zu werden), die nötiger ist denn je.

Ein toter Navajo im Staub der Black Mesa, der nächtliche Absturz eines Kleinflugzeugs vor dem Low Mountain – dies der Auftakt zu Dunkle Winde. Wobei, und es sind solche erhellenden Sätze, weswegen ich hauptsächlich Bücher lese. „Das machte den Reiz des Fliegens aus: die Gefahr, die Herausforderung, die Geschwindigkeit, das Gefühl, steuerndes Hirn einer tadellos funktionierenden Maschine zu sein.“

Das abgestürzte Flugzeug, vermutet das FBI, war mit Drogen aus Mexiko unterwegs; Jim Chee von der Navajo-Police, der sich in der Nähe befunden hatte, wird zum Verdächtigen – einfach, weil er in der Nähe gewesen war, sich zur Absturzstelle begeben hatte und seine Spuren überall zu sehen waren. „Und dann fiel ihm ein, dass mal jemand gesagt hatte, nur ein wenig zu wissen, sei gefährlich – eine Wahrheit, die auf das Spurenlesen vollauf zutraf.“

Anscheinend war der Absturz nicht auf technische Gründe zurückzuführen, sondern auf Sabotage. Die Schwester des Piloten trifft zusammen mit einem Anwalt vor Ort ein, der versucht Jim Chee in seine Dienste zu nehmen.Parallel zu dieser Geschichte wird noch eine zweite erzählt, die von einem Windrad handelt, das ständig sabotiert wird. Oder hängen die beiden Vorkommnisse miteinander zusammen ….?

Dunkle Winde ist nicht nur ein gut erzählter Krimi, sondern macht einen auch mit der Welt der Navajo bekannt bzw. ihrem Glauben an Zauberei und Hexenspuk. Die Details, die Jim Chee über den toten Navajo erfährt, lassen ihm keine Zweifel. „Was man sich über den Hexenspuk auf der Black Mesa erzählte, war mehr als das übliche Geschwätz. Tatsächlich war ein Hexer am Werk.“

Bei der Black Mesa handelt es sich übrigens nicht um eine schwarze Hochebene, sondern um „ein riesiges, nahezu menschenleeres, wild zerklüftetes Gebiet von der Grösse und Kontur Connecticuts.“ Übrigens: Die eindrücklichen Landschafts- und Wetterbeschreibungen machen nicht nur einen wesentlichen Reiz dieses Kriminalromans aus, sondern illustrieren auch sehr schön, dass die Naturgewalten weit mächtiger sind als wir Menschen.

Verletzung von Weiderechten, eine Schlägerei – Jim Chee hat zu tun. Als er einen Mann aufsucht, der des Diebstahls verdächtig ist, aber nur dessen Mutter antrifft, erklärt ihm diese, ihr Sohn könne das nicht gewesen sein, denn er habe Geld gehabt, worauf ihr Chee erklärt, dass bei den Weissen auch Leute stehlen, obwohl sie es gar nicht nötig haben. „Mrs Musket sah ihn ungläubig an. Sie konnte sich das einfach nicht vorstellen.“ Gewisse Kulturen sind schlicht inkompatibel.

Tony Hillerman hat mit diesem Buch auch eine Sozialreportage geschrieben, die unter anderem die Arroganz der Weissen um Umgang mit den Indianern vorführt – wie etwa die Drogenfahnder, die ohne jegliche Beweise Jim Chee nicht nur beschuldigen, ein Drogenhändler zu sein, sondern handgreiflich werden.

Dunkle Winde klärt nicht nur über die nordamerikanischen Indianer und deren Verhältnis zu den Weissen auf, sondern macht auch deutlich, dass es zwischen den einzelnen Stämmen – genau wie bei den Weissen – grosse Differenzen bzw. Feindseligkeiten gibt. „Die tiefe Abneigung zwischen Hopi und Navajo hatte nur zum Teil einen realen Hintergrund, gründete ansonsten aber in uralten Kampflegenden.“ Auch darin sind die Rothäute den Weissen, den Schwarzen, Braunen und Gelben ähnlich.

Ihre Werte hingegen sind andere. So ist den Navajo die Rache unbekannt. „Bei den Navajo galt: Wer Grundregeln des Zusammenlebens verletzte und jemandem Leid zufügte, war ‚ausser Kontrolle‘ geraten. ‚Dunkle Winde‘ waren in ihn gefahren und hatten seinen Gerechtigkeitssinn zerstört. Man ging solchen Leuten aus dem Weg, machte sich Sorgen um sie und freute sich, wenn sie von dem Bösen genasen und zum hozro zurückfanden.“

Fazit: Eine faszinierende Einführung in eine fremde Welt, die dazu einlädt, sich mit den eigenen Werten auseinanderzusetzen.

Gespräche aus der Community

Die Anthropologen McKee und Canfield arbeiten seit Tagen in der Navajo-Reservation. McKee will den Gerüchten nachgehen, nach denen hier ein "Werwolf" sein Unwesen treibt. Doch dann verschwindet Canfield plötzlich aus dem Lager und hinterlässt nur eine mysteriöse Nachricht ...

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93 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  Patchcopvor 3 Jahren

Vielen Dank, das ich dieses Buch, wenn auch mit etwas Verspätung, mitlesen durfte. Ich fand es ausgesprochen gut, unterhaltsam und in Bezug auf die amerikanischen Ureinwohner sehr informativ.

https://www.lovelybooks.de/autor/Tony-Hillerman/Wolf-ohne-Fährte-Joe-Leaphorn-1--2934558603-w/rezension/3015430487/

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