Cover des Buches Wer Furcht sät (ISBN: 9783404174423)
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Rezension zu Wer Furcht sät von Tony Parsons

#Führtsiewiederein

von Dreamworx vor 7 Jahren

Rezension

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Dreamworxvor 7 Jahren

Ein Londoner Taxifahrer nimmt einen Fahrgast auf und gerät so an seinen Mörder, denn er wird überwältigt und in den Katakomben Londons von einem vierköpfigen Henkergremium vor laufender Kamera gehenkt. Das Video wird ins Netz gestellt und DC Max Wolfe kommt so an seinen neuen Fall. Bei den Ermittlungen mit seinem Team wird schnell klar, dass der Tote wegen Pädophilie vorbestraft war. Kaum geht Wolfe den ersten Hinweisen nach, gibt es bereits den nächsten Toten, einen Banker, der ein Kind überfuhr und dafür nur eine geringe Strafe verbüßen musste. Als es den dritten Henkersmord gibt, einen Drogensüchtigen, der Senioren überfallen hat, um sie auszurauben, stehen das polizeiliche Ermittlungsteam immer noch vor einem Rätsel, denn alle Opfer hatten außer ihren Vorstrafen nichts gemein und kommen auch aus verschiedenen sozialen Schichten. Wer hat sich hier zum Rächer ernannt und warum nur bekommen sie in der Öffentlichkeit solch einen Zuspruch? Wann gibt es den nächsten Gehängten? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, wobei Max sich selbst in große Gefahr begibt.

Tony Parson hat mit seinem Krimi „Wer Furcht sät“ seinen 3. Fall um den Ermittler Max Wolfe und sein Team vorgelegt, der den Vorgängern in atemloser Spannung in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist rasant und flüssig, bereits nach den ersten Seiten ist der Leser mitten im Geschehen und als stummer Beobachter bei der ersten Hinrichtung dabei. Der Spannungsbogen wird gleich sehr hoch angelegt und bleibt bis zum Finale hindurch auf diesem hohen Niveau. In diesem Roman beleuchtet der Autor das Thema „Selbstjustiz“ und gibt Anlass zum Nachdenken, zumal Hauptprotagonist Max Wolfe in einem Nebenschauplatz eine Witwe und ihrer Kinder unterstützt, die durch die Urteilsverkündung der Mörder ihres Ehemanns und Vaters regelrecht verhöhnt werden und man selbst als Leser Zweifel hat, ob es hier mit rechten Dingen zugeht, zumal man derlei Fälle in letzter Zeit immer wieder in der Presse verfolgen kann. Auch die historischen Hintergrundfakten über das alte Gefängnis Newgate und die „Stadt unter der Stadt“ wurden sehr gut vom Autor recherchiert und mit der Handlung verflochten.

Die Charaktere sind sehr differenziert ausgearbeitet und wirken dadurch sehr lebendig und authentisch. Max Wolfe ist ein alleinerziehender Vater, der sich liebevoll um seine schulpflichtige Tochter und den gemeinsamen Hund Stan kümmert. Man merkt ihm an, dass er sich in Gegenwart seiner kleinen Familie entspannen kann. Aber auch beruflich ist er ein durchaus mitfühlender Mensch, der ein offenes Ohr für seine Kollegen hat und sie in jeder Weise unterstützt. Gleichsam wirkt Max manchmal wie ein Pitbull, der nicht eher zur Ruhe kommt, als bis er die Lösung des Problems gefunden hat. Dabei geht er recht akribisch vor und hinterfragt immer wieder die Dinge, die vor ihm liegen. Auch die Nebenprotagonisten wie Max‘ Freund Jackson sind sehr gut getroffen und haben mit ihren eigenen Erlebnissen dazu beigetragen, der Handlung noch mehr Spannung und Nervenkitzel zu verleihen.

„Wer Furcht sät“ ist ein sehr spannender und unterhaltsamer Kriminalroman, der mit seiner Thematik zum Nachdenken anregt, dabei kurzweilige Lesestunden verspricht und den Leser bis zum Finale zappeln lässt. Absolute Leseempfehlung, auf den nächsten Band darf man schon gespannt sein!

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