Rezension zu "Reserl am Hofe. Eine Erzählung für die Jugend- mit einem Titelbilde. 5. Auflage." von Tony. Schumacher
SonnenwindMein Buch ist schon ziemlich alt, wenn auch nicht ganz so alt wie das hier abgebildete. Genauso alt sind die Lebensumstände - ich tippe, noch vor dem ersten Weltkrieg. Trotzdem ist das Buch auch heute noch gut lesbar. Man muß sich einfach auf völlig andere Lebensumstände einstellen: Herren und Diener, Standesdünkel und dergleichen sind noch völlig normal.
Was mir gut gefallen hat, ist die Aufrichtigkeit: Recht und falsch werden klar beim Namen genannt und die ehrliche Lebensart wird deutlich. Auch schön geschildert die Gedanken und das innere Erleben vor allem von Resi, einer Gutsherrentochter, die als Gefährtin für das Kind des Fürsten in das Schloß kommt. Mit den adligen Umständen bin ich nicht vertraut und habe auch nicht ganz verstanden, welchen Adelstitel man dort trägt. Das Mädchen wird meist Prinzessin genannt, der Vater scheint aber nur Baron zu sein.
Irritiert hat mich allerdings der christliche Aspekt. Man geht sonntags zur Kirche und betet auch hin und wieder, aber mehr scheint nicht an der Sache zu sein. Also eigentlich nicht christlich, obwohl ich immer dachte, der Herold-Verlag sei christlich. So viel war zu dieser Zeit wohl in jeder Familie üblich.
Kurzes Fazit: Nicht christlich, aber ethisch korrekt.