Das Buch spielt im 13. Jahrhundert unter den Wikingern. Dort treffen wir den jungen Arnar bei seiner ersten Walroßjagd. Und der Leser begleiten ihn durch sein wildes und raues Leben, in dem die Natur in Eis und Kälte ebenso eine große Rolle spielt, wie die Machtkämpfe der Wikingergruppen untereinander. Arnar lernt sich zu behaupten und um die Frau zu kämpfen, die ihm am Herzen liegt.
Der Roman besticht erst mal durch ein wundervolles Cover. Selbst im Ebook ist das deutlich zu sehen. Und die Sprache des Autors ist durchaus anspruchsvoll und in vielen Kleinigkeiten lyrisch und kraftvoll zugleich. Ich habe kurz gebraucht, mich dem Erzählstil zu nähern aber dann wurde ich hineingezogen in diese spannende Geschichte und wurde aufs Beste unterhalten. Genau so könnte es gewesen sein, das Leben damals. Anlässlich dieses Romans habe ich mir ein eben erschienenes Sachbuch über die Wikinger zugelegt. Sie waren so viel mehr, als wilde Gesellen, die Dörfer übervielen und als Hörnern tranken. Das kommt auch in diesem Buch vortrefflich zur Geltung.
Tore Kvæven
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Eisiges Land
Eisiges Land
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REZENSION
– Allzu oft greifen Leser gern zu Neuerscheinungen bereits bekannter Schriftsteller in der trügerischen Hoffnung, damit nicht enttäuscht werden zu können. Doch nur selten kann ein solches Buch wirklich überraschen, kennt man doch schon frühere Werke des Autors. Deshalb empfehle ich oft und immer wieder gern, hin und wieder nach dem Roman eines noch völlig unbekannten Autors zu greifen und sich von dessen Inhalt und Sprache einfach überraschen zu lassen. Eine solche literarische Überraschung ist zweifellos der aus mehreren Gründen faszinierende, im November im Piper Verlag veröffentlichte Roman „Eisiges Land“ des norwegischen Schriftstellers Tore Kvaeven (54), hauptberuflich Schafzüchter und ehemals Dorflehrer. Sein bereits 2018 in Norwegen erschienene Wikinger-Roman wurde meines Erachtens völlig zu Recht mit allen wichtigen norwegischen Literaturpreisen, vor allem dem renommierten Brageprisen, ausgezeichnet.
Allein schon Ort und Zeit der Handlung faszinierten mich, zumal sich Kvaeven damit von gängigen historischen Romanen auf dem deutschen Buchmarkt abgrenzt: Der Norweger versetzt seine Leser ins mittelalterliche Grönland der 1290er Jahre. Es ist jene Zeit, in der sich der Niedergang der Wikinger schon abzeichnet und im düster klingenden Originaltitel des Romans „Når landet mørknar“ – auf Deutsch etwa „Wenn das Land dunkler wird“ – besser zum Ausdruck kommt. Es ist eine Zeit des Umbruchs: Wir lesen vom jungen Christentum auf Grönland im Widerstreit mit dem heidnischen Götterglauben, von Kämpfen zwischen Grönländern und eindringenden Inuit, zwischen Kavdlunaken und Skrälingern.
Nach der Landnahme Grönlands durch Erik den Roten im Jahr 985 hatten es die Grönländer trotz des schwierigen Lebensumfelds durch regen Seehandel mit Norwegen und sogar Vinland, dem späteren Amerika, zu wirtschaftlicher Blüte gebracht, was die Siedler des ausgehenden 13. Jahrhunderts allerdings nur noch aus überlieferten Erzählungen wissen. Denn längst ist dieser Schiffsverkehr abgebrochen. Es gab kein Baumaterial für eigenen Schiffbau, weshalb man ohne jeglichen Handelskontakt nur noch von dem leben konnte, was Grönland, seine karge Landschaft und das Meer hergaben.
In Kvaevens Roman lernen wir den jungen Wikinger Arnar Vilhjalmsson kennen, Sohn eines Bergbauern, der an seiner ersten Walrossjagd teilnehmen darf. In den nächsten Jahren widersetzt sich der junge Wikinger auf dem Weg zum erfolgreichen Hofbesitzer nicht nur den Geboten seines Stammesführers und bricht mit den tradierten Gesetzen der Wikinger, sondern geht zudem ein Liebesverhältnis mit der jungen Eir ein, die bereits einem anderen versprochen ist. Deshalb kommt es unweigerlich zum Kampf zwischen beiden auf dem Blutanger, wo schon immer Stammesfehden blutig ausgetragen wurden.
Doch es ist nicht allein die Handlung das Wesentliche und Spannende am Roman, zumal dieser ohnehin erst im zweiten Teil an Dramatik gewinnt. Das eigentlich Faszinierende ist die anschauliche und in Einzelheiten gehende Schilderung der Lebensumstände und des gewöhnlichen Alltags der Siedler zu jener Zeit in Grönland. Der Autor lässt uns am Walfang und an Walrossjagden der Fjordbewohner ebenso wie am Landleben der Schaf- und Viehzüchter in den Bergen teilnehmen. Wir erfahren, wie die Häuser und Hütten gebaut wurden, wie die Wikinger darin gelebt und wie sie ihre Werkzeuge, Arbeitsgeräte und Waffen gebaut haben. Es ist faszinierend, wie der Autor es schafft, eine Vielzahl eigentlich trockener Sachinformationen so geschickt in die Handlung einzubauen, ohne der Handlung die Spannung zu nehmen, sondern dadurch eher lebendiger werden zu lassen.
Vor allem aber ist es der feinsinnige, atmosphärische, gelegentlich fast poetische Sprachstil, der Kvaevens empfehlenswerten Roman zu einer besonderen Lektüre macht, wobei selbstverständlich dessen wirklich gelungene Übertragung ins Deutsche der erfahrenen Übersetzerin Gabriele Haefs zu verdanken ist. Nach „Eisiges Land“ kann man deshalb nur hoffen, dass der Piper Verlag auch Kvaevens bereits 2011 veröffentlichtes Debüt „Hard er mitt lands lov“ (Hart ist das Gesetz meines Landes) ihr zur Übersetzung gibt, der zu Beginn der Besiedlung Grönlands im Jahr 1010 spielt, also 300 Jahre früher zur Zeit des Wikingers und Amerika-Entdeckers Leif Eriksson.
Ein großartiges Buch über die letzte Zeit der Besiedlung Grönlands durch die Norweger.
Die Beschreibung der Landschaft, die Sprache, die Art und Weise, wie der Autor es schafft, eine Geschichte über den Untergang zu erzählen, ohne dass es langweilig wird
Die Sprache ist anschaulich und lebendig, die Geschichte stimmig und gut nachvollziehbar.
Man kann die Emotionen der verschiedenen Situationen wirklich nachvollziehen, sie werden glaubhaft dargestellt.
Zudem noch eine schöne Liebesgeschichte über Arnar und Eir
Es ist unmöglich, es wegzulegen
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