Von Mammut, Wandertaube und Hühnerdino
Das Gebiet der Genforschung und Biotechnik wächst akuell rasend schnell und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten. Torill Kornfeldt besucht auf ihrer Reise rund um den Globus die unterschiedlichsten Wissenschaftler, von denen manche exotische und längst ausgestorbene Tiere wie Mammuts und Dinosaurier wiedererschaffen wollen, andere wiederum erst kürzlich verstorbene Arten, wie zum Beispiel die amerikanische Wandertaube, mittels Gentechnik neu erschaffen wollen. Die Motivationen für diese Forschungen sind dabei vielfältig und ebenso die Methoden der beteiligten Gentechniker.
Wie klone ich ein Mammut? ist ein unglaublich spannendes Sachbuch, das selbst komplexe Vorgänge der Gentechnik für den interessierten Laien anschaulich erklärt. Eingebettet in einen rahmenden Reisebericht mit Bescheibungen des einzigartigen sibirischen Permafrosts und anderer faszinierender Landschaften dieser Erde, schafft es Kornfeldt, auch komplexe genetische Techniken und die Herausforderungen, denen sich die Wissenschaftler stellen müssen, mittels Analogien und Metaphern lebendig zu beschreiben. Dabei meistert sie den Spagat zwischen den Möglichkeiten der Gentechnik für die Arterhaltung und -wiedererweckung sowie den potentiellen Risiken einer solchen Invasion der Natur. Die Bandbreite der ausgewählten Geschöpfe reicht von der oberflächlich vielleicht weniger spannenden amerikanischen Wandertaube über den Pyrenäensteinbock bis zum zotteligen Mammut. Eins haben die Projekte alle gemeinsam: die untersuchten Arten werden, wenn die Foscher Erfolg haben, nicht die gleichen sein, die vielleicht vor Jahren oder Jahrhunderten existieren, vielmehr werden sie lediglich Stellvertreter ihrer Urahnen sein.
Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich für die Möglichkeiten der Genechnik interessiert und nebenbei noch etwas über die faszinierenden Arten erfahren will, an deren Wiedererweckung unermüdlich gearbeitet wird.