Cover des Buches Wer ist B. Traven? (ISBN: 9783608503470)
Rezension zu Wer ist B. Traven? von Torsten Seifert

Auf der Suche nach einem Phantom

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Seifert schafft es eine Geschichte so zu erzählen, dass es unweigerlich ein unterhaltsames Kopfkino herauf beschwört.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren

Nachdem ich zunächst den Blogbuster zunächste interessiert verfolgte, habe ich ihn dann doch schnell wieder aus den Augen verloren. Bei dem sogenannten Blogbuster handelte es sich um einen Wettbewerb, wo ausgewählte Blogger aus eingesendeten Manuskripten ihre Favoriten raussuchen sollten. Zusammen mit einer Fachjury sollte dann ein Sieger ermittelt werden, dessen Werk beim Klett Cotta Verlag veröffentlicht werden sollte. Als ich dann den Blogbusteraufkleber auf dem Cover erblickte, so war ich doch freudig überrascht den Sieger dieses Wettbewerbs in den Händen zu halten.
Leon bekommt als Journalist den Auftrag die Identität vom geheimnisvollen Schriftsteller B. Traven ausfindig zu machen, was bislang noch niemandem gelungen ist. Dazu soll er sich nach Mexiko begeben, wo gerade die Dreharbeiten zur Romanverfilmung stattfinden von "Der Schatz von Sierra Madre", der aus der Feder des sagenumwobenen B. Traven stammt. Sein Versuch scheitert, doch Leon hat Blut geleckt. Schnell wird die Suche nach B. Traven zu einer Herzensangelegenheit.
Torsten Seifert konnte mich gleich auf den ersten Seiten überzeugen. Beim Lesen war ich schnell im Geschehen und ich hatte alles genau vor Augen, auch wenn ich beispielsweise Mexiko kaum kenne und auch noch nie etwas von den vorkommenden Personen gehört habe. Ja, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich von Huston, Bogart und Traven noch nie was gehört habe. Trotzdem gelang mir der Einstieg in die Geschichte mühelos, da die Beschreibungen im Buch sehr bildhaft sind. Darüberhinaus hat die Lektüre schnell mein Interesse geweckt und es war spannend Leons Suche nach Traven zu verfolgen. Ich musste mich sehr zurückhalten, um nicht mitten in der Lektüre selbst zu recherchieren und Google zu befragen. Selbst nach Abschluss der Lektüre, blieb der Roman bei mir hängen, da ich mir danach Dokumentationen zu B. Traven anschaute und ich jetzt auch interessierter an Mexiko bin, obwohl ich sagen muss, dass der Roman eher die Schattenseite des Landes aufzeigt. Denn Leon gerät sehr schnell bei seiner Suche in den finsteren Untergrund und gibt sich mit zwielichtigen Gestalten ab.
Das hat mich erst mal sehr von diesem Land abgeschreckt, wobei ich mir nicht sicher sein kann wie viel das der Wahrheit entsprach. Trotz seiner historischen Form, ist dieser Roman ja fiktiv. Dabei deckten sich viele Beschreibungen über Mexiko und seine Einwohner mit den gängigen Klischees, die man öfters mal gehört hat. Ob diese aber der Wahrheit entsprechen oder ob Seifert sich einiger Klischees bediente, muss jeder für sich selbst rausfinden.
Dennoch musste ich einige Male bei dem Roman schmunzeln. Eine kleine Liebesgeschichte versteckt sich ebenfalls im Roman, diese wirkt aber kaum kitschig, da diese zum Glück nicht allzu sehr in den Fokus der Geschichte rückt.
Insgesamt ein gelungenes Buch. Ich bin gespannt was mich beim nächsten Sieger des Blogbusters erwartet.
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