Rezension
Für mich als Filmfan war der Name B. Traven fremd, vielleicht ist „seine Zeit“ doch schon etwas zu lange für mich her. Umso schöner war es, mit diesem Buch meine Wissenslücke zu füllen.
Der Roman von Torsten Seifert handelt von Reporter Leon, der den Auftrag bekommt den Schriftsteller B. Traven ausfindig zu machen. Gerade wird in Mexiko dessen Roman „Der Schatz der Sierra Madre“ von John Huston mit Humphrey Bogart verfilmt und Leon soll sich zum Set begeben um Näheres über den geheimnisvollen Autor heraus zu finden. Travens Bücher sind in dieser Zeit, also Mitte der 1940er Jahre, schon äußerst bekannt. Nur über ihn selbst weiß niemand so recht Bescheid, keiner hat ihn je gesehen und viele Mythen ranken sich um ihn. Als Reporter und Journalist ist Leon fasziniert von ihm und gerät durch das Lesen seiner Bücher und die Recherche regelrecht in seinen Bann.
Das Buch ist teils fiktiv und teils hat Torsten Seifert die bekannten Tatsachen über Traven geschickt eingefügt. Ich empfehle allen zukünftigen Lesern nichts im Vorfeld über Traven zu recherchieren. Das würde die Spannung und das Abenteuer zerstören. Die Charaktere sind alle gut angelegt und auch der Schreibstil, mit teils sehr witzigen und ironischen Stellen, hat mich überzeugt. Am besten gefallen hat mir Leons Begegnung mit Humphrey Bogart, das hatte wirklich etwas Magisches und hat in mir die Lust auf die „alten Filme“ geweckt. Es ist eine spannende Reise die den Protagonist bis ins tiefste Mexiko führt wo er die skurrilsten Persönlichkeiten und verrücktesten Bräuche und Sitten kennen lernt. Ein Abenteuer wie es B. Traven bestimmt gefallen hätte. Und vielleicht kann Leon am Ende sogar dessen Geheimnis lüften – wer weiß.