Cover des Buches Das Sommerbuch (ISBN: 9783785724989)
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Rezension zu Das Sommerbuch von Tove Jansson

Ein magischer Sommer in Finnland

von Lesebienchen vor 9 Jahren

Rezension

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Lesebienchenvor 9 Jahren


Zum Glück war dieses Jahr das Gastland auf der Frankfurter Buchmesse Finnland. Zum Glück hat Literatwo gemeinsam mit den Bookwives die Finnlandaktion gestartet.

Zum Glück, denn ohne diese ganzen Hinweise wäre mir das schmale Büchlein von Tove Jansson mit dem Titel Sommerbuch (Arena Verlag) wohl niemals in die Hände gefallen und dies wäre ein herber Leseverlust gewesen.

Tove Jansson hat eine ganz eigene, herbe und dennoch liebevolle Sommergeschichte verfasst. Es ist die Geschichte von dem kleinen Mädchen Sophia und ihre Großmutter. Jedes Jahr verbringen sie den Sommer auf einer winzigen finnischen Insel in einem kleinen verwinkelten Haus, in dem man sich fühlt, als lebe man mehrere Jahrhunderte zuvor in einer urwüchsigen, wilden Welt.

Sophia und ihre Großmutter verleben die Sommer mit baden, angeln, klettern, toben, suchen das Gebiss der Oma oder singen unanständige Lieder. Vor allem aber verbringen sie die Zeit mit vielen Gesprächen. Gerade in ihren Unterhaltungen zeigt sich, dass beide sehr spezielle, eigensinnige Persönlichkeiten sind, die kein Blatt vor den Mund nehmen.

Und so kann es auch mal zu einem Gespräch über den Tod kommen:

„Wann stirbst du?“, fragte das Kind. Und die Großmutter antwortete: „Bald. Das geht dich aber überhaupt nichts an.“ (Seite 8)

Beide Figuren wachsen dem Leser sehr schnell ans Herz, da beide in ihrer schrulligen Offenheit sehr sympathische Charaktere sind. Es ist nicht die eintönige 0815-Oma-Enkelin-Geschichte, die Tove Jansson erzählt, sondern vielmehr eine Geschichte, die geprägt ist von zwei sehr starken Persönlichkeiten, die sich zutiefst lieben, sich gegenseitig herausfordern und sich auch leidenschaftlich streiten können.

Das „Sommerbuch“ illlustriert in einfachen und dennoch poetisch ausgefeilten Sätzen wilde finnische Sommermonate mit peitschenden Gewittern, strahlenden Sonnenaufgängen und mystische Nebeln auf einer Insel, auf der die Einsamkeit niemals erdrückend, sondern eher befreiend wirkt, da man sich auf das Wesentliche konzentrieren und sich an kleinen Dingen wie das Tauchen im eiskalten Wasser erfreuen kann.

Also danke an die Frankfurter Buchmesse für das Gastland Finnland und vor allem danke an Bini für ihre Hinweise, denn ohne sie wäre ein magisches kleines Lesevergnügen an mir vorbeigegangen.

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