Cover des Buches Das Mädchen mit dem Perlenohrring (ISBN: 9783548283395)
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Rezension zu Das Mädchen mit dem Perlenohrring von Tracy Chevalier

Durch dieses Buch lernt man die Kunst zu verstehen

von Esme-- vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein zauberhaftes Buch, was mich in eine andere Welt entführt hat.

Rezension

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Esme--vor 10 Jahren

Inhalt


Griet ist ein Mädchen aus armen Verhältnissen. Um ihre Familie ernähren zu können, nimmt sie die Stelle eines Dienstmädchens bei der Familie Vermeer an.

Bald schon erkennt der Herr des Hauses, dass in Griet nicht nur eine aufmerksame Beobachterin steckt sondern auch, dass sein Gönner van Ruijven einen Blick auf die Magd geworfen hat. So entwickelt sich Griets Lebenslauf nach und nach von dem der Dienstmagd in den einer Gehilfin des Malers und letztlich zu dem eines Modells.



Die wichtigsten Charaktere:

Cornelia, die Tochter der Familie Vermeer, die ihrer Mutter am ähnlichsten ist, hat es sich von Anfang an in den Kopf gesetzt, Griet das Leben schwer zu machen.


Van Ruijven ist Vermeers Gönner. Er gibt Bilder bei dem Maler in Auftrag und kauft sie für einen guten Preis ab. Durch diese Stellung fällt es Vermeer schwer, seinem Unwillen Ausdruck zu verleihen, als sich van Ruijven ein wenig zu sehr für das junge Dienstmädchen der Familie interessiert.


Der Maler Vermeer. Er ist ein stiller Mensch, der mehr in den Dingen erkennt, die das menschliche Auge auf den ersten Blick erfassen kann. Dass Griet seine künstlerischen Gedanken nachempfinden kann, entfacht eine unausgesprochene Bewunderung in ihm.


Catharina, Vermeers Frau, kämpft mit dem Gedanken daran, dass ihr Mann sie nie zeichnen wird. Für ihn ist sie seine Frau und kein Modell. Ihre Sorgen ertränkt sie, in dem sie immer mehr Kinder in die Welt setzt und darin die Erfüllung ihres Lebens sucht.


Pieter, der Fleischersohn, hat ein Auge auf Griet geworfen. Griets Eltern hoffen, dass die Tochter ihn heiratet, da ein Fleischer die Familie bis zum Lebensende versorgen wird.


Maria Thins ist Catharinas Mutter. Sie unterstützt Griet auf ihre Art.


Tanneke ist die älteste Dienstmagd. Zwischen Griet und ihr besteht anfangs eine Verbundenheit, die sich jedoch bald in einer Eifersucht seitens Tanneke auflöst.



Schreibstil:

Der Schreibstil hat mir wahre Bilder in den Kopf gemalt. Vermutlich hätte die Autorin vier Seiten lang einen gut gedeckten Tisch beschreiben können und ich hätte mich nach der fünften Seite gesehnt. Starke Sätze mischen sich mit zaghaften Andeutungen.

Das Konfliktpotential ergibt sich allein aus der gesellschaftlichen Stellung, in die Griet zwangsläufig gepresst wird.



Zitate:

Seine Augen ruhten auf mir, wie ein Schmetterling auf einer Blüte.


Als ich zwischen Agnes und meiner Mutter saß, merkte ich, wie mein Rücken sich entspannte, an die Bank lehnte und mein Gesicht die Maske ablegte, die ich die ganze Woche über getragen hatte. Ich dachte, ich würde in Tränen ausbrechen.


„Ich bin einsam“, sagte sie. Das war ein trauriges Wort für eine Zehnjährige.


Er sah die Dinge anders, als andere Leute, so dass die Stadt, in der ich mein ganzes Leben verbracht hatte, wie ein anderer Ort wirkte, oder so, dass eine Frau durch das Licht, das auf ihr Gesicht fiel, schön wurde.


(Griet und Pieter:)

Ich schaute ihm in die Augen und sah Freundlichkeit darin. Aber ich sah auch das, was ich befürchtet hatte – Erwartung.


Seit er blind war, schien mein Vater den Winter noch mehr zu hassen. Seine anderen Sinne wurden schärfer. Er spürte die Kälte bis in die Knochen, roch die abgestandene Luft im Haus, schmeckte die Fadheit des Gemüseeintopfs mehr als meine Mutter. Er litt sehr unter dem langen Winter.


Die Wahrheit war das einfachste, obwohl mir oft unwohl dabei war, Cornelia die Wahrheit zu sagen. Ich wusste nie, was sie damit anstellen würde.


(Griet über Pieter:)

Er schien sich keine Sorgen darüber zu machen, dass ich ihm etwas verheimlichen könnte. Er hatte beschlossen mir zu vertrauen.


Die Frauen auf seinen Gemälden – er verlockt sie in seine Welt. Du könntest dich darin verlieben.



Fazit:

Der Roman hat mich schon allein durch die bildhaften Sätze begeistern können. Die Geschichte selbst ist jedoch ebenfalls fesselnd. Man hofft mit Griet auf eine erfüllte Liebe, man bangt um ihre Anstellung und leidet mit ihr, wenn sie einmal mehr Opfer eines Streiches geworden ist. Die Leidenschaft für die Kunst, die die Autorin mit ihrem Roman vermittelt, hat mich angesteckt und begeistern können.

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