Rezension zu "Wayne of Gotham: Batman: Ein DC Comics Roman" von Tracy Hickman
Inhalt: Der Mord an Bruce Waynes Eltern, Thomas und Martha, ist schon viele Jahre her. Eigentlich hat der Multimillionär und Gothams Beschützer Batman mit dieser Tragödie abgeschlossen. Doch plötzlich wird er auf dieses Ereignis wieder aufmerksam gemacht und Bruce wird zunächst dazu gezwungen in der Vergangenheit seines Vaters herumzustochern. Als er auf delikate Informationen stößt, zieht es ihn immer mehr in die düstere Vergangenheit, besonders als sich die Ereignisse in der Gegenwart zu wiederholen scheinen.
Als Batman-Fan war ich froh auf dieses Buch zu stoßen. Ich habe mich darauf gefreut eine Batman-Geschichte mal in schriftlicher Form zu lesen und dabei auf eine andere Art tief in die jeweiligen Figuren einzutauschen. Jetzt, wo ich das Buch gelesen habe, bin ich etwas zweigespalten, da es nicht meine Erwartungen erfüllt hat.
Tatsächlich ging es hier in dem Buch weniger um Batman, sondern mehr um die Wayne Geschichte. Es wurde zwischen Gegenwart und Vergangenheit gesprungen. In der Vergangenheit ging es um Bruce Vater, wie dieser von seinem Vater drangsaliert wurde, wie er mit seinem sehr schweren Erbe gestruggelt hat, aber auch wie er um die Liebe zu Martha Kane kämpfen musste. Denn für Martha war Thomas der nette Nachbarjunge von nebenan, ein sehr guter Freund, aber nicht wirklich als Partner in Betracht gezogen. Es schien wohl so, dass er zu lieb für Martha war und als er einen folgenschweren Weg eingeschlagen hat und er sich veränderte, schien sie sich ihre Ansicht zu verändern. Aber dies ist wirklich nur ein kleiner Teil in der Geschichte. Schließlich sollte es bei einem Superheldenroman nicht im Vordergrund um die Liebe gehen. Was Thomas wirklich angestellt hat, fand ich skurril, verrückt und interessant zu gleich. Schon da war ich zweigespalten.
Im Roman sind auch bekannte Figuren aus dem Batman-Universum aufgetreten wie Alfred Pennyworth (Bruce Butler), Commissioner Jim Gordon, Harley Quinn, Joker… Die meisten Auftritten, besonders die der Schurken waren aber kurz gehalten. Mich hat es gefreut, dass sie überhaupt einen Platz fanden, obwohl ich als großer Joker-Fan die Szene mit dem Joker besonders gemocht hätte und gerne mehr Anteil von ihm gewünscht hätte.
Ansonsten hat man auch in die dunkle Seele von Bruce Wayne hineingeblickt. Er lebt sehr zurückgezogen, ist dadurch natürlich einsam, düster, verbittert und auch ziemlich stur. Bruce kann sich glücklich schätzen, dass er treue Freunde (oder eher Diener?) an seiner Seite hat, die sich trotz seiner rauen Art nicht vergraulen lassen.
Die Spannungen zwischen Bruce und Alfred haben mir gut gefallen. Lange Zeit sind sie umeinander rumgeschlichen, bis Bruce schließlich eine Aussprache gefordert hat.
Er mag es zudem ein Mysterium zu sein, nicht nur als Batman, sondern auch als Bruce Wayne. Man soll ihn nicht in die Karten schauen können.
Vom Schreibstil hat es sich gut gelesen, nicht spektakulär aber in Ordnung. Etwas seltsam fand ich, dass man manche Geräusche nicht umschrieben hat, sondern deren Klanglaut wiedergegeben hat. Nun… möchte das Buch nun ein Roman sein oder doch lieber ein Comic? Auch wenn es eine Comic-Adaption ist, finde ich das irgendwie unpassend.
Spannungsbogen war auch eher ausbaufähig. Ich hätte mir mehr Action gewünscht, aber irgendwie war da wenig und selbst wenn mal etwas Brenzliges passiert ist, dann wurde auch viel zu viel drumherum erzählt, als sich auf das Ereignis zu fokussieren. Rückblenden in einen Roman gut umzusetzen, ist eben immer eine schwierige Angelegenheit und hier wurde das meiner Meinung nur semi-gut umgesetzt.
Fazit: Ich fand den Roman solide. Für Batman-Fans ist er durchaus geeignet, wenn man Bruce Wayne mal in einer anderen Form erleben möchte, statt Comic oder Film. Auch ist es interessant, wenn man über die Familie Wayne etwas erfahren möchte. Wer aber mit einer Umsetzung wie man sie aus den Comics gewöhnt ist, erwartet, der ist hier falsch. Mir haben die Figuren gefallen, auch Bruce Vater. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Action gewünscht und mehr von den coolen Schurken von Batman. Von mir gibt es solide 3 Sterne.