Cover des Buches Sternenhimmeltage (ISBN: 9783551314390)
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Rezension zu Sternenhimmeltage von Trish Doller

Packende Gefühle!

von geschichtsmagie vor 7 Jahren

Rezension

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geschichtsmagievor 7 Jahren
Den Roman „Sternenhimmeltage“ von Trish Doller mit diesem meiner Meinung nach wunderschönen Cover habe ich letzte Woche bereits beendet. Es ist am ersten Juli diesen Jahres als deutsche Übersetzung beim Carlsenverlag erschienen.

Inhaltlich handelt es von der siebzehn Jahre alten Callie, die seit 12 Jahren mit ihrer Mutter von Ort zu Ort zieht. Als die beiden von einer Polizeikontrolle abgefangen werden, verändert sich Callies ganzes Leben. Ihre Mutter hat sie als Kind entführt und nun empfängt sie ihr Vater Greg in einem Hafenstädtchen in Florida, das sie nun ihr Zuhause nennen soll. Obwohl Greg sich die größte Mühe gibt und Callie schnell Freunde findet, fällt ihr das Leben bei ihrer „alten“ Familie nicht leicht. Da ist zwar Alex, ein junger Schwammtaucher, in dessen Nähe sie sich auf Anhieb wohlfühlt, doch trotzdem mischen sich Zweifel und Schuld unter ihre Gefühle. Callie muss sich entscheiden, ob sie bei Greg bleiben kann – und will.

Insgesamt lässt sich Trish Dollers Schreibstil in diesem Roman sehr flüssig lesen. Ich als Leser bin keineswegs über Wörter oder Formulierungen gestolpert – in dieser Hinsicht ist alles schön rund. Dies war auch der Hauptgrund, warum ich das Buch so schnell ohne Mühe beenden konnte.
Da das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, bekommt man als Leser sehr viel von ihren Gefühlen und Gedanken mit. Die Schicksalsschläge in Callies Leben – die psychisch kranke Mutter, der Vergewaltiger Frank – wirken sehr stark auf ihr neues Leben ein und lassen sie zweifeln. Diese Last, die sie auf ihren Schultern tragen muss, hat mich sofort mitfühlen lassen. Auch bei Rückblenden und Erzählungen von Frank hatte ich teilweise Tränen in den Augen und Wut im Bauch. In der Hinsicht hat mich Sternenhimmeltage und Callies schwere Schicksal wirklich gepackt!
Weiterhin gut dargestellt wird, wie sie verzweifelt versucht, sich in ihr neues Leben einzufügen, ihre Zweifel aber nie verschwinden. Sobald sie bei ihrem Vater Greg wohnt, hat Callie das Gefühl, ihre Mutter zu verraten. Diese Schuldgefühle haben mir die Hauptperson noch ein Stück sympathischer wirken lassen, da sie ihre Mutter trotz der psychischen Krankheit und der neuen Familie nie vergisst.
Alle Charaktere in diesem Buch haben mich auf eine einzigartige Weise überzeugt – ob bei ihrer Großmutter in positiver Hinsicht oder bei Frank in negativer.
An einigen Stellen des Buches ging mir die Handlung zwischen Callie und Alex doch ein wenig schnell voran. Kaum haben sie sich zwei Mal in ihrem Leben gesehen, schon scheint alles zwischen ihnen perfekt zu sein. In dieser Hinsicht hat mir besonders in ihrer Beziehung etwas Tiefgang gefehlt. Dieser kam für mich erst wieder hinzu, als sich ein Konflikt aufgrund der todkranken Mutter von Alex entwickelt.
Hinzuzufügen ist meiner Meinung auch, dass bei Callies Freundschaften teilweise auch die nötige Tiefe oder eine innigere freundschaftlichere Beziehung zu kurz kam. Beispielsweise hatte ich während des Lesens das Gefühl, dass sie ihre Freunde immer wieder vergisst oder versetzt, sobald Alex ins Spiel kommt. Dieser Punkt hat die große Sympathie zu Callie zeitweise wieder schwinden lassen.
Zusammenfassend kann ich aber auf jeden Fall sagen, dass es sich um ein großartiges Buch handelt, eben aufgrund der Thematik bzw. Problematik und den großen, mitreißenden Emotionen, die dabei im Spiel sind. Trotz meiner Kritikpunkte hat es mich an vielen Stellen sehr überzeugt und begeistert!
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