Cover des Buches Die Gilde der Schwarzen Magier 2 (ISBN: 9783442243952)
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Rezension zu Die Gilde der Schwarzen Magier 2 von Trudi Canavan

Die Novizin - Trudi Canavan

von zickzack vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Leider an manchen Stellen ziemlich langatmig. Mobbing wird hier gut thematisiert und der Hohe Lord Akkarin ist ein spannender Chara.

Rezension

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zickzackvor 6 Jahren

Inhalt: Sonea hat ihre Ausbildung als Novizin begonnen. Wie erwartet, wird sie von ihren Novizenkollegen nicht akzeptiert. Besonders ein Novize namens Regin macht ihr das Leben schwer. Im Laufe der Zeit schaukelt sich der Konflikt zwischen den Beiden immer wieder auf, bis es zum großen Finale kommt.

Währenddessen versucht Adminstrator Lorlen dem Hohen Lord Akkarin das Handwerk zu legen. Dafür beauftrag er Botschafter Dannyl, welcher Nachforschungen über die alte Magie bzw. schwarze Magie in Akkarins Vergangenheit betreiben soll.

Das Buch wird aus vier Perspektiven beschrieben: Sonea, Adminstrator Lorlen, Botschafter Dannyl und Lord Rothen. Dabei muss ich sagen, dass ich die Perspektive von Rothen überflüssig fand. Er hatte nicht nur den wenigstens Sprachanteil, sondern hätte das auch mit den anderen Perspektiven abdecken können.

Lorlen war ganz interessant, denn als ehemaliger bester Freund von Akkarin stand er dem Hohen Lord am nächsten, was bedeutet, dass man über Lorlen mehr über Akkarin erfahren hat. Allerdings fand ich Lorlen in seinem Handeln sehr passiv. Er wartet lieber ab, bis die beste Gelegenheit dazu kommt, um gegen Akkarin vorzugehen, wenn er genügend Beweise gegen ihn hat und das Wissen, wie man gegen ihn ankommt. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die gesamte Gilde gegen einen mächtigen, schwarzmagischen Zauberer versagen würde. Da hat selbst Akkarin nicht die Kraft zu, weshalb abzusehen war, dass er den Moment verpasst und damit Akkarin dazu einlädt, selbst zu handeln.

Akkarin ist ein interessanter Chara. Obwohl man nun mehr über ihn erfahren hat, kann ich ihn dennoch nicht einschätzen. Ich schwanke immer wieder, dahin dass Lorlen und die anderen Recht haben, dass er ein schwarzmagischer Zauberer ist, der letzten Endes die Gilde zerstören will bzw. jemand der nach Macht hungert und dann wiederum zweifele ich stark daran, weil sein Handeln nicht danach wirkt. Ich mag solche Charas, die so undurchsichtig sind.

Dannyl fand ich stellenweise sehr langatmig. Erst die ewige Reise auf dem Schiff bis er mal an seinem Zielort angekommen war und dann seine Nachforschungen. Auch hatte Dannyl in diesem Band irgendwie seinen Charme verloren. Ich fand im ersten Buch recht witzig und spitzbübisch, im zweiten kam das bei mir nicht mehr an. Ich bin nicht zu ihm durchgedrungen, weshalb er für mich eine eindimensionale Figur blieb.

Auch ist hier ein Thema aufgekommen, welches ich nicht erwartet habe: Homophobie. Tayend, ein Gelehrter der Dannyl hilft bei der Aufdeckung von Akkarins Vergangenheit, ist ein sogenannter Knabe, also ein Mann, der auf andere Männer steht. Schwul sein ist in Kyralia sehr verpönt, besonders unter dem Adel und damit den Magiern (da diese aus reichen Häusern stammen, bis auf Sonea). Ich fand dieses Thema irgendwie… seltsam. Ich habe im Prinzip nichts dagegen, da es zur Gesellschaft dazu gehört und eigentlich ist es auch ungewöhnlich, dass das in einem Fantasybuch angesprochen wird, aber wahrscheinlich hat das auch seine Gründe? Mich hat es nicht wirklich interessiert, da ich lieber mehr über schwarze Magie erfahren hätte. Außerdem hat es auf mich gewirkt, als bräuchte man es nur, damit Dannyl als Charakter tiefgründiger ist.

Soneas Sicht fand ich ziemlich gut. Mit ihr kann ich mich am besten identifizieren und ich habe dem Mobbing gegen sie mitgefiebert. Kann vielleicht daran liegen, da mir das nicht ganz fremd ist. Schlimm fand ich, wie sie sich immer weiter verschlossen hat und wie Rothen ihr auch nicht helfen konnte. Überhaupt stand sie ziemlich allein da, was einerseits an ihrer Dickköpfigkeit lag und an der Ignoranz anderer und an Regin, der mehr und mehr Anhänger um sich geschart hat. Das Buch hat gezeigt, dass selbst wenn man versucht Mobbing zu ignorieren, nachdem Motto wenn man sich nicht ärgert verlieren die anderen ihren Spaß, dem nicht der Wahrheit entspricht. Es ist schwer das allein zu beenden, besonders wenn man so ein stolzer und dazu noch starrköpfiger Chara ist wie Sonea.

Am Ende von Teil 1 gab es eine entscheidende Wendung im Buch. Das hat für mich die Spannung noch einmal nach oben getrieben.

Fazit: Obwohl ich den Schreibstil immer noch sehr gut und flüssig zu lesen empfinden, habe ich mich mit Band 2 doch schwer getan. Ein guter Schreibstil kann eben nur bedingt über langatmige Passagen hinweghelfen. Außerdem haben mir 2 von 4 Perspektiven nicht gefallen. Ich freue mich in Band 3 über Akkarin, denn er ist ein interessanter Charakter und ich möchte gern erfahren, was dieser nun im Schilde führt.

Daher vergebe ich 3 Sterne.

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