Cover des Buches Frühstück bei Tiffany (ISBN: 9783499104596)
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Rezension zu Frühstück bei Tiffany von Truman Capote

Diamonds are a girl's best friend.

von Sick vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Truman Capote hat eine außergewöhnliche Figur erschaffen, die es wert ist, dass man sie mit seinen Augen sieht.Also nicht nur den Film sehen

Rezension

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Sickvor 9 Jahren

Holly Golightly lebt in Manhattan das süße Leben. Niemand weiß so recht, woher sie kommt und was sie macht, aber jeder hat sie gerne um sich. Ihre Partys sind gut besucht und ihre Verehrer könnte sie nicht an einer Hand abzählen. Zu denen würde sich wohl auch ihr Nachbar zählen, aus dessen Sicht ihre Geschichte erzählt wird. Seinen Namen kennen wir nicht, Holly nennt ihn einfach nur Fred, weil er sie an ihren Bruder erinnert. Und viel zu erzählen gibt es tatsächlich über Holly, wenn auch nicht immer. Manchmal sieht man sie einige Wochen nicht, aber dann taucht sie wieder auf, fegt wie ein Wirbelsturm durch das Leben ihrer Freunde und Bekannten. Bis sie sich in ernsthafte Schwierigkeiten bringt...

"Frühstück bei Tiffany" ist wohl Truman Capotes bekannteste Kurzgeschichte, was zwar zum Teil auch am gleichnamigen Film mit Audrey Hepburn liegt, aber eigentlich war die Story schon vorher tausendfach gelesen. Diese entspricht auch nicht hundertprozentig der Filmfassung, denn eigentlich könnte man die Geschichte um Holly als Drama bezeichnen, während die Verfilmung doch noch ein Happy End hat.

Die Protagonistin Holly dürfte auch ziemlich einzigartig sein. Sie spielt niemals mit offenen Karten, sodass man nicht weiß, was der Wahrheit entspricht und was sie einfach nur erzählt. So hält die Handlung einige Überraschungen bereit, denn eigentlich kommt Holly ziemlich naiv rüber, wie ein argloses Schulmädchen und keinesfalls berechnend. Wie die wahre Holly wirklich ist, ist nur schwer zu sagen und wahrscheinlich ist auch das die Eigenschaft, die die Männer so anziehend an ihr finden.

Die Handlung an sich ist relativ kurz gehalten, es gibt einige längere Dialoge und Zeitsprünge und nach etwa hundert Seiten ist alles schon vorbei. Im Anschluss finden sich noch drei andere Kurzgeschichten, die sich aber jeweils nur über zehn bis fünfzehn Seiten erstrecken. Auch sie erzählen von eher ungewöhnlichen Menschen und haben nicht alltägliche Handlungsorte. Die Sprache ist natürlich etwas veraltet, immerhin ist das Original von 1958. Wer so etwas aber gerne mag, wird durchaus Gefallen an den Geschichten finden.

Allen, die den Film gesehen haben, möchte ich das Buch gerne weiterempfehlen, denn Truman Capote hat eine außergewöhnliche Figur erschaffen, die es wert ist, dass man sie mit seinen Augen sieht.

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