Vier Selbstmorde in nur zwei Wochen schrecken die Verwaltung des Bunkerkomplexes auf, in dem die wenigen Überlebenden der Klimakatastrophe bemüht sind, sich eine Zukunft zu erhalten. Über lebensnotwendige Kenntnisse und Fertigkeiten könnten durch weitere Tode verloren gehen. Der etwas eigenbrötlerische Wissenschaftler Erik wird daher beauftragt, ihren Hintergründen nachzugehen. Zunächst scheint alles seine Ordnung zu haben. Doch dann entdeckt er eine Ungereimtheit, die ihm keine Ruhe lässt. Was verbindet die Fälle? Wieviele Menschen sind tatsächlich gestorben? Wieso zeigt die Verwaltung so wenig Interesse daran, die Sache weiter zu verfolgen? Während Erik, unterstützt durch seine junge, vorlaute Assistentin, auf eigene Faust weiterforscht, wird es für die beiden immer brenzliger und immer unklarer, wem sie noch trauen können.
Der Klappentext des Buches von Wolfgang Tungsten aus dem Harderstar Verlag machte mich so neugierig, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
In der dystopischen Welt, die dem Leser geboten wird, konnte ich mich gut zurechtfinden. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich mir stellenweise mehr Informationen und Erklärungen gewünscht hätte bzw. die Handlung noch tiefer hätte ausgearbeitet sein können. Es gab immer wieder Momente bei denen meine Neugierde so richtig geweckt wurde, diese aber nicht vollends gestillt werden konnte.
Ebenso erging es mir mit den Charakteren, die gerne auch mehr Tiefe hätten haben können. So dauerte es etwas, bis Erik und ich zueinander fanden. Im Großen und Ganzen schaffte er es aber, mir seine Gedanken glaubhaft darzustellen.
Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil einfach und unkompliziert, und lässt sich flüssig lesen. Verschachtelte Sätze gibt es keine, so dass ich recht zügig vorankam.
Erzählt wird im personaler Stil.
Auch wenn ich kritisch klinge, hatte ich doch eine schöne Lesezeit. Die Basis gefällt mir, die Umsetzung hätte wie gesagt umfangreicher sein können. Die Dystopie hat Elemente eines Krimis und eines Thriller, dennoch würde ich sie diesen als Hauptgenre nicht zuordnen.
Aber das ist meine Meinung, und wie das mit Meinungen ist, es gibt viele verschiedene, weil jeder Leser eine Geschichte anders bewertet.
Von mir gibt es drei Sterne.