Rezension zu "Volkspädagogen" von Udo Ulfkotte
Als Udo Ulfkotte vor zwei Jahren sein Buch "Gekaufte Journalisten" veröffentlichte, versprach er, dass dies nur der erste Teil einer Serie sein wird. Nun also gibt es den zweiten Teil, in dem es um die seit einem Jahrzehnt verstärkt zu beobachtenden Versuche der Massenmedien geht, die Wahrnehmung von Menschen manipulativ in eine bestimmte Richtung zu lenken. Ulfkottes Text ist sehr gut recherchiert und trifft bei vielen Beschreibungen der Zustände voll ins Schwarze. Aber er geht leider nicht in die Tiefe, und er benutzt auch leider selbst Methoden, die von ihm in diesem Text bemängelt werden. Gelernt ist eben gelernt.
So mag es vielleicht sein, dass Politiker und Journalisten ihre Afghanistan-Reisen nutzen um ihre pädophilen Neigungen dort auszuleben, wie Ulfkotte zu berichten weiß. Da er aber keinerlei Beweise vorzulegen bereit oder in der Lage ist, muss man diese Ausführungen wohl auch als manipulativ betrachten, denn sie stellen alle Leute aus dem genannten Personenkreis, die dorthin reisen unter einen Generalverdacht. Wenn man berechtigt auf die unfassbare Doppelmoral der herrschenden Kreise hinweisen möchte, dann eignen sich Beispiel besser, bei denen man konkret argumentieren kann. Und die gibt es zur Genüge. Auch in diesem Buch übrigens. Beispielsweise die nicht genehmigten Hubschrauberflüge der Kanzlerin in der Nähe ihres Hauses in der Uckermark, diverse Dienstwagen-Affären usw. usf.
Ulfkotte hat eine Karriere in den Medien der Vor-Merkel-Zeit hinter sich. Das zeigt sich in seinem Schreibstil und in der fehlenden Erfahrung, die viele Ostdeutsche besitzen. An ihnen nämlich ist schon einmal der Versuch gescheitert, den "Neuen Menschen" heranzuziehen. Deshalb sind die älteren Jahrgänge, die nicht zur staatstreuen Schicht in der DDR zählten, auch nahezu immun gegen jeden weiteren Versuch, sie wie früher umzuerziehen. Politische Korrektheit ist schließlich nichts weiter als ein zum Scheitern verurteilter Versuch, über eine lächerliche Sprachmanipulation oder über totalitäre Stigmatisierungen von Meinungen das Denken von Menschen zu beeinflussen. Partiell und temporär mag das funktionieren, aber es wird sich nicht durchsetzen. Und das hat einen ganz einfachen Grund: Durch solche Manipulationsversuche ändert sich die Realität nicht. Früher oder später wird dann auch einer kritischen Masse schmerzlich klar werden, dass sie manipuliert wurde oder werden sollte.
In Ulfkottes Buch findet man vor allem Beispiel für solche Manipulationsversuche. Doch warum und zu welchem Zweck werden sie unternommen? Was ist ihr Endziel, und seit wann laufen diese Versuche? Was sind die im Hintergrund ablaufenden Prozesse? Wer sind die Drahtzieher? Gibt es überhaupt welche? Oder hat sich in den Medien einfach nur eine kritische Masse bestimmter Leute angesammelt und alle andersdenkenden Journalisten zur Aufgabe gedrängt? Wie denken die Eigentümer dieser Medien? Wer ist das überhaupt? Wie sehen die Besitzverhältnisse in Deutschland eigentlich aus? Auf solche Fragen findet man in diesem Buch kaum Antworten. Es bedient stattdessen über die Schilderung bekannter und relativ unbekannter Beispiele eine berechtigte Wut über eine einseitige und manipulative Berichterstattung oder die grundgesetzwidrige Stigmatisierung unerwünschter Meinungen.