Cover des Buches Machandels Gabe (ISBN: 9783716026489)
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Rezension zu Machandels Gabe von Ulf Geyersbach

Rezension zu "Machandels Gabe" von Ulf Geyersbach

von sternthaler75 vor 13 Jahren

Rezension

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sternthaler75vor 13 Jahren
Ein Kind wird 1796 geboren, in einer Zeit, in der viele Menschen Hunger leiden mussten. Klein und kaum eine Chance, zu überleben. Und doch... Ignaz Machandel lebt. Und wie. Stets hungrig, doch die Brust der Mutter lehnt er ab. Dafür nimmt er alles andere, was er erhaschen kann, in den Mund, ißt, schmeckt, probiert. Seinen Holzlöffel hat er von klein auf dabei, gibt ihn nicht mehr her. Ein seltsames Kind, klein wie ein Zwerg und den Menschen unheimlich. Unheimlich, weil es dank ihm in seinem Umfeld immer etwas zu essen gibt. Er leckt an allem, probiert Käfer, Steine, Kohle, einfach alles. Als er in einer Klosterküche Arbeit findet, eröffnet sich ihm eine ganz neue Welt voller Düfte, Aromen, Geschmäcker. Und so erlernt er die Kunst des Kochens. Doch sein Streben geht immer weiter, er will mehr, will ein großer Koch werden und so geht er nach Paris. Auch dort hat er es nicht einfach, die Menschen wissen nicht, was sie von ihm halten sollen. Klein und bucklig, aber groß an der Gabe des Kochens, des Kreierens, des Gaumenkitzels. Und sein Weg führt ihn weiter und weiter... Ein interessantes Buch, ohne jede Frage. Aber es gibt mir einfach zu viele Parallelen zu "Das Parfum". Nur, dass es eben um die Welt der Speisen geht, und um deren Zubereitung. Zudem erinnert es mich irgendwie sehr an das Märchen "Zwerg Nase". Und auch hier findet sich Mord und Gier wieder, um an bestimmte Aromen und Düfte zu gelangen, um zu experimentieren, um ein anderer zu sein, als die Menschen eigentlich sehen. Geyersbach eröffnet uns mit seinem Roman eine Welt voller Köstlichkeiten, aber auch einiges an ekeligen Dingen, die man im Traum nicht in den Mund nehmen würde. Dementsprechend sind einige Momente in ihrer Beschreibung nicht gerade ansprechend. Selbstverständlich bekommt auch die Liebe ihr Recht, die Machandel eigentlich wegen seines Wesens unerreichbar scheint. Insgesamt ein Roman, der sich leicht und zügig lesen läßt, aber einmal ist genug.
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