Cover des Buches Gold des Südens 1 (ISBN: 9783426434789)
mabuereles avatar
Rezension zu Gold des Südens 1 von Ulf Schiewe

Machtkampf in der Karibik

von mabuerele vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Spannender und abwechslungsreicher historischer Roman voller interessanter Informationen!

Rezension

mabuereles avatar
mabuerelevor 9 Jahren

In Europa tobt der Dreißigjährige Krieg. Als der junge Handelsherr Jan van Hagen mit seinem Schiff Sophie den Heimathafen Bremen ansteuert, weiß er nicht, dass seine Freiheit von jetzt auf gleich in Gefahr ist. Sein Vater liegt im Sterben, das Handelshaus ist überschuldet. Selbst Schiff und Ladung reichen für die Schuldendeckung nicht aus. Um dem Schuldturm zu entgehen, flieht Jan mit Schiff und Mannschaft.

Auf der Karibikinsel Hispaniola wähnt sich Don Alonso seinem Traum nahe. Er wird als vorläufiger Gouverneur eingesetzt und will den Schmuggel rigoros unterbinden. Die Grundbesitzer aber sehen nicht ein, sich dem Preisdiktat der spanischen Krone zu beugen.

Der Autor hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Das Buch lässt sich zügig lesen und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Dazu beigetragen haben neben der abwechslungsreichen Handlung und angenehmen Schriftstil auch die relativ kurzen Kapitel.

Die Protagonisten sind gut charakterisiert. Da wäre zum einen Jan van Hagen, der auf Grund seiner finanziellen Misere zu Kompromissen gezwungen ist. Als Kapitän seines Schiffes zeichnet er sich nicht nur durch Gerechtigkeit aus. Er ist auch bereit, sich für seine Crew einzusetzen. Auf Hispaniola überschreitet der neue ehrgeizige Gouverneur gern seine Kompetenzen. Ihm gegenüber steht Don Miguel, der mit seiner jungen Frau Dona Maria für menschliche Verhältnisse auf seiner Hazienda sorgt.

Während das Geschehen anfangs in zwei Erzählsträngen abläuft, führt der Autor auf Hispaniola die Geschichte zusammen.

Sehr gut gefallen hat mir die detaillierte Beschreibung der Handlung. So wird die Schattenseite des Sklavendaseins aus verschiedenen Sichten erzählt. Gleichzeitig wird dargestellt, dass nicht nur die Behandlung der afrikanischen Sklaven je nach Besitzer zwischen menschlich und brutal schwankt.

Der Schreibstil ist so anschaulich, dass ich als Leser das Gefühl hatte, auf dem Schiff dabei sein und mit Wind und Wellen kämpfen zu dürfen. Passende Metapher und aussagekräftige Dialoge zeichnen den Schriftstil aus .Einer der Höhepunkte dabei war für mich die Diskussion zwischen Dona Maria und ihrem Schwager, einem Franziskaner, über den Umgang mit der einheimischen Bevölkerung und den Sklaven. Der Padre hat den Finger genau in die Wunde gelegt. Gleichzeitig wird deutlich, dass die neu entdeckten Inseln auch ein Ziel für Scharlatane und Abenteurer waren, die der Heimat entfliehen wollten oder mussten.

Das Buch hat mich aber nicht nur gut unterhalten, es hat mir eine Menge an neuem Wissen vermittelt. Dazu gehört die Geschichte der Insel Hispaniola und die ausführliche Darstellung der Vorgänge bei der Zuckerrohrernte.

Der zukünftige Leser wird eine ganze Reihe weitere Facetten der Geschichte kennenlernen, deren Erwähnung die Rezension bei weitem überschreiten würde. Auch viele der interessanten Personen, die der Autor zum Teil mit ihrer Geschichte in die Handlung integriert hat, müssen unerwähnt bleiben.

Positiv anzumerken ist außerdem das Personenverzeichnis, das sich zu Beginn des Buches befindet.

Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich mag es, wenn ich nicht nur gut unterhalten werde, sondern auch mein Allgemeinwissen beim Lesen erweitern darf.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks