Rezension zu "Vatermilch: Die Irrfahrten des Rufus Himmelstoss (Vatermilch 1)" von Uli Oesterle
Wir befinden uns in München der 1975er Jahre. Rufus Himmelstoss ist Markisenvertreter und lebt mehr als über seine Verhältnisse, Geld hat er für Clubs, Champagner und das Glückspiel. Sein weiteres Laster sind die Frauen. Daheim warten Frau und Sohn, dass er Geld heimbringt, denn dort reicht es hinten und vorne nicht. Als er einen Autounfall verschuldet, bei dem ein Kind und seine Mutter sterben, verschwindet Rufus Himmelstoss plötzlich und taucht unter.
Viktor Himmelstoss steht 2005 am Totenbett seines Vaters und denkt darüber nach, wer sein Vater war. Er kennt den Toten eigentlich nicht, denn als er noch ein Kind war, war der Vater verschwunden.
Uli Oesterle hat hier einen Teil seiner Autobiografie gezeichnet und geschrieben – auch sein Vater verschwand, als er ein Kind war.
Diese Graphic Novel transportiert sehr gut die Stimmung der damaligen Zeit. Liedertexte aus jener Zeit ziehen sich über die Seiten zB „Papa was a rolling Stone, wherever he laid his head was his home“... genau das trifft auf Rufus Himmelstoss zu oder eine Szene im berühmten Club Yellow Submarine: Everybody was Kung Fu Fighting, those cats were fast as lightning. Herrlich war das zu lesen.
Die Zeichnungen sind derart gestaltet, dass unterschiedliche Lebensphasen bzw Szenen in unterschiedlichen Farben gestaltet sind.