Rezension zu "Mini - Die Stories" von Uli Praetor
Etwas Zwiespältig, weil...
Stellenweise beziehungsweise seitenweise scheint der Buchinhalt eine redaktionell bearbeitete, sehr umfangreiche Werbebroschüre für den BMW MINI zu sein. Der ursprüngliche Mini von Sir Alec Issigonis der im Zusammenhang mit der Suezkrise entwickelte und 1959 von der British Motor Corporation auf den Markt gebrachten Ur-Mini erscheint zwar auch stellenweise. Mitsamt einiger seiner seiner Auftritte in 17 Kinospielfilmen. Mitsamt seiner viermal in Folge gewonnen Rallye Monte Carlo. Mitsamt der verschiedenen Rallye-Fahrer. Etc.
Aber Schwerpunktmässig geht es schon um den BMW MINI. Der mit dem Ur-Mini noch den Sitz des Frontmotors und den Frontantrieb gemein hat. Wer sich alleine von den äusseren Dimensionen einen Eindruck der Welten, die zwischen dem Mini und dem MINI liegen, verschaffen möchte, schlage einfach mal Seite 161 auf. Noch Fragen?
Von der klassischen Platzierung des Tachos und zweier weiterer analogen Rundinstrumente in dem mittig angeordneten ovalen Armaturenbrett konnte ich ein einziges kleines Foto auf Seite 96 entdecken. Ansonsten geht es ziemlich digital zu....
Dennoch, die Fotos sind zum grössten Teil von den Motiven, der Aufnahmeperspektive her schön, wiedergabetechnisch (Farbe und Auflösung) sehr gut. Die Texte, einige davon in Form von Interviews, sind nett zu lesen.
Zusammengefasst und auf den Untertitel bezogen:
Kult --> kommt vor, auch wenn der Kult um den Ur-Mini m. E. etwas zu kurz kommt
Design --> ja, auch diverse Sondermodelle des alten Mini und des neuen MINI werden vorgestellt
Lifestyle --> Schwerpunkt, um den sich sehr, sehr viel beim MINI dreht
Aber vielleicht hatte ich da als begeisterter Mini-Fahrer (trotz British Elend, pardon, British Leyland) eine etwas andere Erwartungshaltung...
Für Lifestyle-Fans ist das Buch sicher ein Schmuckstück...