Cover des Buches Magdalenas Blau (ISBN: 9783498039363)
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Rezension zu Magdalenas Blau von Ulla Lachauer

Rezension zu "Magdalenas Blau" von Ulla Lachauer

von Lesegenuss vor 12 Jahren

Rezension

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Lesegenussvor 12 Jahren
Am Ende ist immer ein Anfang. Und so beginnt meine Rezension mit dem Nachwort der Magdalena Weingartner (Eglin), die in unendlichen Interviews der Autorin Ulla Lachauer Rede und Antwort stand, ihr bisheriges Leben erzählte. Drei Worte, die die Mutter Magdalena in jungen Jahren mit auf den Weg gab: „Sag schön danke!“ Drei Wörter, die ich gern am Schluss meiner Rezension wiederholen möchte. Danke für ein außergewöhnliches Buch, einer Biografie über das Leben der 1933 mit einer schweren Sehbehinderung zur Welt gekommene Magdalena handelt. Danke an Magdalena, die in einem Zeitraum von gut eineinhalb Jahren der Autorin, zusammen mit Magdalenas Mann und dem Sohn ihr Leben offen legte. Danke an die Autorin Ulla Lachauer für das Schreiben einer außergewöhnlichen Biografie, die uns Sehenden mehr als einmal zum Nachdenken bringt. Das Leben der blinden Gärtnerin Magdalena beginnt in Freiburg. Sie hat es mit den Augen, heißt es. Doch trotz zweier Operationen behält sie nur noch auf dem linken Auge eine minimale Sehkraft, während das rechte Auge blind ist. Die Kleine lässt sich jedoch nicht unterkriegen und findet ihre Liebe im Garten, bei den Pflanzen und Blumen. Durch den Ausfall ihrer Sehkraft verlagern sich ihre Sinne, ihre Eigenschaften. Ihr Hörsinn ist sehr ausgeprägt, ebenso der Geruchsinn. Während eines Bombenangriffs auf Freiburg wird sie verschüttet, und dank ihrer Sinne kann sie sich selbst retten. Die Farbe Blau begleitet sie seit ihrer Kindheit. Der Großvater, ein Freiburger Malermeister, schärft ihren Blick der verbliebenen Sehkraft. Lesen kann sie nur, wenn sie das Papier dicht ans Auge hält. Doch im Laufe der Jahre wird auch der Rest der Sehkraft verschwinden. Und so geht es detailliert weiter im Leben der Magdalena. Ihre Biografie wurde aufgezeichnet, als sie sich dem achtzigsten Lebensjahr nähert. Sie erzählt über ihre Ehe mit Konrad, den gemeinsamen Entschluss zu einem Kind zu tragen. Denn so heißt es in der Biografie: Magdalenas Blindheit ist erblich. Ihr Glaube und die Liebe haben ihnen geholfen, durch das Tal der Ängste, der Höhen und Tiefen zu gehen. „Magdalenas Blau – Das Leben einer blinden Gärtnerin“ ist ein beeindruckendes Buch, eine Biografie, die auch die damaligen Lebensumstände, die Diskriminierung Behinderter aufzeigt, hier eben aus der Sicht einer Blinden. Magdalena Weingartner (geb. Eglin) ist ein Pseudonym, wie im Nachwort der Autorin Ulla Lachauer zu lesen ist. „Sag schön danke!“ – Urton Magdalena. Ich möchte Danke sagen an alle, die hierzu beigetragen haben, dass das Buch seinen Platz in der Buchwelt gefunden hat und wünsche mir hierfür viele Leser. Absolute Leseempfehlung.
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