Da das Jagen nicht das Urproblem bei unseren Hunden war, hatte ich Befürchtungen, dass es nicht das richtige sein könnte. Da ich aber bereits "Alltagswege zur Freundschaft" von Ulli Reichmann gelesen hatte, konnte es nur richtig sein. Und so ist es. Jeder Hund hat ein angeborenes Jagdverständnis. Ist halt ein Nasentier. Ob er mit dem Ball spielt, überall schnüffelt.. fällt alles in diese Rubrik. Da ich durch das vorherige Buch (Alltagswege zur Freundschaft) und der Philosophie bereits überzeugt war, denn meine Hunde hatten sich sehr verändert und ich mich auch. Alles lief ruhiger, mit Gesprächen und viel Lob, ohne Hektik und Geschrei, ohne Angst vor Hundebegegnungen oder dass der Hund bei Beutesichtung nicht wieder kommt. Dieses Buch zeigt auf, wie man gezielt und in Einklang dem Hund gerecht wird. Spuren erschnuppern, benennen, kommunizieren, Biothaneleine gehändelt und lang genug, mit ruhigem und gutem Gefühl, dass der Hund nicht wegläuft, dass kein Tier aufgeschreckt oder gar verletzt wird. Ja, das ist ein anderes Jagen und ein sehr viel interessanteres und erquicklicheres für den Hund. Er powert sich aus auf ruhige Art, verbraucht Kalorien, ist dankbar für diese Gemeinsamkeit und hört. In diesem Buch wird vom richtig sitzenden Geschirr, über Beispiele etc. alles erklärt. Und wer es nicht perfekt versteht, oder umsetzen kann, aber begeistert ist von dieser Methode, der kann in die kostenfreie Facebookgruppe gehen, wo Videos sind und alle einander begleiten. Einfach toll! Früher ging ich mit den Hunden spazieren, eine Freundin dabei, man quatscht, verbietet dem Hund wenn er bellt oder Theater macht oder gar lospreschen will. So als: Der Hund läuft nebenbei mit und abends ist er wieder König bei mir.. Diese Klönspaziergänge oder Restaurantbesuche mache ich heute ohne Hund. Denn warum soll ich ihn nicht artgerecht stressen? Heute gehören 2 Spaziergänge am Tag nur den Hunden, wir kommunizieren ständig und liebevoll, die Hunde haben nur Freude, zeigen an, zeigen viel und die Bindung ist so stark, dass wir einander wirklich kennen. Und heute ist es so, wie ich es nie für möglich gehalten hätte: Wenn wir auf dem Weg eine Katze sehen oder irgendwas, was früher aufregend oder ersschreckend war, sage ich mit ruhiger freundlicher Ullistimme:" Da wollen wir nun nicht lang, die könnten kratzen", dann schauen mich Leni und Anni an und gehen in die Richtung, die ich anzeige (wie im Buch beschrieben). Kommunikation, Verständnis, Miteinander und Freude. Lernen voneinander. Ein komplettes Umdenken ist erforderlich. Und endlich kann man seinen Gefühlen für den Hund folgen. Empathie miteinander. Ich musste sehr verzweifelt mit den Hunden sein, bis ich diesen Weg endlich einschlug. Hätte ich doch schon früher.. Aber seit 2 Jahren ist es so entspannt und kostbar. Jeder Spaziergang. Und es bedarf keiner "scharfen Töne" mehr. Dafür danke ich Ulli Reichmann. Mit all ihren Büchern, der Gruppe, der Hilfestellungen und alles nur aus Liebe zu den Hunden. Ja, es geht komplett anders!
P.s. Das neue Buch " Perfekt unerzogen" warten nun auf mich und ich freue mich sehr darauf.