Mit diesem zweiten Krimi um Liewe Cupido, den stillen und zurückhaltenden deutschen Kommissar niederländischer Herkunft, erreicht Mathijs Deen ein Niveau, das an die Wallander-Krimis von Henning Mankell heranreicht. Die Art des Mordes ist bizarr, aber Deen schildert nur, wie der ermordete Taucher in einem Wrack vorgefunden wird. Anders als Autoren wie Arne Dahl vermeidet er eine detaillierte oder gar actionreiche Schilderung des Mordes. Deen geht es, wie er in dem sehr hörenswerten Literatur-Podcast "Koppje koffie" gesagt hat, auch mehr um die Beziehungsstrukturen, die Hintergrund des Mordes sind. Glaubhaft legt der Autor falsche Spuren, um sie ebenso glaubhaft ins Leere laufen zu lassen und dennoch eine glaubwürdige Lösung zu präsentieren. Daneben erhält man Einblicke in zerstörte Familien und in das verstörte Innenleben des Kommissars. Ein Krimi eines niederländischen Autors von höchstem literarischen Niveau, eben in der Nachfolge des großen Schweden Henning Mankell.
Mathijs Deen, der niederländische Mankell