Rezension zu "Das Spiel des Asen" von Ulrich Drees
Eingereicht von: Seychella:
Jedes Kapitel beginnt mit einem passenden Auszug aus den verschiedensten Quellen (Zeitung, Buch, Internet oder Akte). Danach kommt der Ase zu Wort, den man durch seine Gedankengänge im Verlauf der Geschichte besser kennenlernt. Und erst dann schreitet die Handlung voran, was meine Geduld manchmal schon arg strapaziert hat - allerdings war ich auch immer neugierig, welche Informationen uns wohl als nächstes erwarten.
Die drei Hauptfiguren Ronny von Freiseneck, Hermann Braun und Thor Bronski werden unabhängig voneinander detailliert eingeführt. Man fragt sich, ob und wo es Verbindungen zwischen ihnen gibt. Diese enthüllen sich mit der Zeit, anfangs konzentrieren sich die Schilderungen aber hauptsächlich auf die einzelnen Charaktere.
Zu Beginn hatte ich ein wenig Probleme mit der zeitlichen Einordnung der Ereignisse - aber irgendwann wurde auch mir klar, dass sie nicht linear erzählt werden und es auch den einen oder anderen Hinweis darauf gibt.
Wir treffen auf Wesen aus der nordischen, slawischen und irischen Mythologie, die auf mich sehr real wirkten. Das Rätseln, um welche Figur es sich jeweils handelt, hat mir sehr viel Spaß bereitet und auch zum intensiven Lesegenuss beigetragen. Es wäre sicher hilfreich vor allem von der nordischen Mythologie schon einmal grob etwas gehört zu haben, ansonsten könnten die vielen Andeutungen verwirren.
Gut gefallen hat mir auch die Darstellung des Äthers und die esoterische Note, die das Buch durch Leo und ihre Tante erhalten hat.
Einige Dinge wurden nicht aufgelöst oder zu Ende erzählt, aber der Schluss hinterlässt bei mir trotzdem einen runden Eindruck. Und, wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann ja doch eine lose Fortsetzung? Ich würde es mir zumindest wünschen...