Die Seeschlacht von Salamis ist ein Wendepunkt im griechisch-persischen Krieg. Doch gilt er auch als Wendepunkt für das griechische Volk. Denn durch den Krieg haben sich die vielen kleinen, verstreuten und verstrittenen Stadtstaaten (Poleis) zusammengeschlossen und ein Griechenland erschaffen, in dem die Demokratie angefangen hat zu blühen. Ein gemeinsamer Feind hat die griechischen Schwestern und Brüder zusammenwachsen, Differenzen vergessen und in eine neue Zukunft blicken lassen …
Zur damaligen Zeit konnte kaum einer an einen Sieg der Griechen glauben, zu gewaltig war das von Xerxes ausgesandte Heer. Sogar die Griechen selbst konnten ihren Sieg nicht fassen, erst als sie den Strand von Phaleron sahen, fingen sie an es zu begreifen und zu verinnerlichen, dass sie als Sieger hervorgegangen waren.
Zitat Seite 106: ” … Der Strand von Phaleron ist leer. Jetzt ist endgültig klar: Die Schlacht ist gewonnen. Aber gilt das auch für den Krieg? … “
Ein vereintes Griechenland hat den Sieg über einen der größten Tyrannen der damaligen Zeit errungen. Nicht die Schlacht bei den Thermophylen oder sonst wo hat den Krieg zugunsten der Griechen entschieden. Nein, es war die Seeschlacht bei Salamis. Xerxes Truppen waren danach so geschwächt und demoralisiert, dass er den taktischen Rückzug antreten musste …!
Es grenzt an ein Wunder, dass die Griechen es geschafft haben sich zu einen, beherrschte doch zur damaligen Zeit der Dualismus (Athen – Sparta), Kleinstädterei und Egoismus die grieschiche Politik und das Gemeinwesen. Doch wie so oft in der Geschichte, hat ein gemeinsamer Feind, in diesem Fall die Perser, es geschafft ein Volk zu einen, es stark zu machen und für eine gemeinsame Sache kämpfen zu lassen – die Freiheit.
Dieser Ruf nach Freiheit wird von Aischylos in seinem Gedicht “die Perser” sehr gut wie folgt dargestellt:
Zitat Seite 99: Aischylos: ” … Auf, o Hellas Söhne, kommt! Das Vaterland befreit, befreiet Weib und Kind, befreiet der heimatlichen Götter teuren Sitz, der Väter Gräber! Jetzt um alles kämpfen wir! … “
Später wird man von den Griechen folgendes sagen:
Zitat Seite 138: ” … Sie hatten keine Chance – und nutzten Sie. … “
Es macht Spaß zu lesen wie es zu der berühmtesten Seeschlacht der Antike gekommen ist und welche Auswirkungen dies für die Griechen, die Perser und für Mitteleuropa gehabt hat.
Der Schreibstil von Ulrich Graser ist kurz und informativ, kurz um, sehr journalistisch. Dadurch erhält das Buch einen enormen Zuwachs an Spannung, wie sie nur durch kurzes, prägnantes und journalistisches Schreiben zustande kommen kann. Der Autor hat mir viele Punkte, die ich vorher nicht so gesehen oder vertsanden habe, näher gebracht, verdeutlicht und mich an seinen Informationen teilhaben lassen.
Das Buch vermittelt beziehungsweise greift nicht nur die Schlacht bei Salamis mit dessen Vor- und Nachgeschichte auf, sondern veranschaulicht dem Leser auch das damals vorherschende griechische poltische System und die Lebensverhältnisse zur damaligen Zeit. Der Leser schafft es durch diese Menge an Informationen und Querverweisen sich gut in das Thema hineinzuversetzen. Durch die vielen unterschiedlichen Quellen, dabei greift der Autor nicht nur griechische und persiche, sondern auch Quellen von Dritten auf, entsteht eine neutrale Geschichtsdarstellung der Ereignisse in Salamis.
Nach dem Buch wundert es keinen mehr warum die Ereignisse als Wendepunkte der Geschichte gelten. Ein bahnbrechendes Buch mit erlebbarer Geschichte!