Ulrich Hartmann

 3,8 Sterne bei 234 Bewertungen

Lebenslauf

Ulrich Hartmann wurde 1953 geboren, studierte in Heidelberg und war als freier Übersetzer und Lektor tätig. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören neben anderen Niccolò Ammaniti, Roberto Begnini und Sandro Veronesi. Ulrich Hartmann starb 2012 in Freiburg.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Ulrich Hartmann

Cover des Buches Fort von hier (ISBN: 9783961611706)
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Rezension zu "Fort von hier" von Niccolò Ammaniti

Stimmig
Physsievor 8 Monaten

In "Fort von hier" erzählt Niccolò Ammaniti in verschiedenen Handlungssträngen von Graziano Bigali, einem Frauenheld und Musiker, der in seine Heimat, den fiktiven Ort Ischiano Scalo, zurückkehrt und von Pietro Moroni, einem zwölfjährigen schüchternen Jungen.

Ammaniti gelingt es, die Erzählstränge virtuos miteinander zu verweben und so eine Verbindung zwischen den Protagonisten herzustellen, zwischen denen auf den ersten Blick keine besteht. Wortgewaltig, bilderreich, derb bis vulgär - genau dieser Erzählstil ist es, der einen Sog entwickelt und so hervorragend zu dieser Geschichte passt, die nicht nur eitel Sonnenschein zeigt. Entsprechend zeichnet der Autor die Charaktere plastisch und detailreich, aber keinesfalls nur sympathisch.

"Fort von hier" ist ein absolut stimmiges Buch.

Cover des Buches Fort von hier (ISBN: 9783961611706)
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Rezension zu "Fort von hier" von Niccolò Ammaniti

Fort von hier
Dajobamavor einem Jahr

Fort von hier – Niccolo Ammaniti

Der Eisele Verlag hat die Werke des italienischen Autors Niccolo Ammaniti neu aufgelegt und damit wieder in den Fokus der Lesenden gerückt. Nachdem ich die Romane „Ich habe keine Angst“ und „Intimleben“ sehr mochte, habe ich auch bei „Fort von hier“ gleich zugegriffen.

Ammaniti verbindet hier die Lebensläufe grundverschiedener Persönlichkeiten. Da wären der alternde Möchtegern-Promi Graziano Biglia, die brave Lehrerin Laura Palmieri und meine Lieblingsfigur, der Junge Pietro Moroni. Das sind nur die wichtigsten, um die sich die vielen kleinen Geschichten drehen. Denn Ammaniti erzählt gern viel und ausschweifend. Zu zahlreichen Nebenfiguren erfährt man Lebensgeschichten und Anekdoten. Tatsächlich muss man ab und an etwas aufpassen um den Faden nicht zu verlieren und gerade zu Beginn fiel mir der Einstieg nicht so leicht. Graziano ist nämlich alles andere als sympathisch und der Zusammenhang zwischen den verschiedenen Handlungssträngen wird erst spät erkennbar. Doch wenn man sich erstmal eingefunden hat in die Geschichte, wird man dafür auch belohnt. Denn der Autor schafft es auch hier wieder, faszinierende literarische Welten zu schaffen. Gerade der Junge Pietro ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er hat es nicht leicht mit wenig zugewandten Eltern und als Mobbingopfer in der Schule. Anders als im Klappentext beschrieben, ist nämlich dieser Handlungsstrang um Pietro für mich wesentlich stärker als derjenige um Graziano und seine Starallüren.

Den Schreibstil finde ich auch hier wieder ganz besonders. Ammaniti nimmt nämlich kein Blatt vor den Mund. Die Sprache ist oft derb, Gewalt und Sex sind allgegenwärtig. Dennoch zeichnet der Autor ein umfassendes Bild des ländlichen Süditalien.

Diesen Autor lese ich immer wieder gern. Schade eigentlich, dass er scheinbar doch so wenig bekannt ist.

4 Sterne

Cover des Buches Fort von hier (ISBN: 9783961611706)
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Rezension zu "Fort von hier" von Niccolò Ammaniti

Wieder ein Meisterwerk von Ammaniti
SimoneFvor einem Jahr

Vor ein paar Wochen habe ich eher zufällig die Bücher von Niccolo Ammaniti entdeckt und seinen wieder aufgelegten Bestseller "Ich habe keine Angst" und das brandneue "Intimleben" regelrecht verschlungen. Nun wollte ich auch unbedingt "Fort von hier" lesen.


Hier verbindet Ammaniti auf schicksalhafte Weise das Leben des alternden Musikers, Frauenhelden und Träumers Graziano Biglia mit dem der zurückgezogen lebenden Lehrerin Flora Palmieri und dem des zwölfjährigen schüchternen Jungen Pietro Moroni.


Wie immer bei Ammaniti fasziniert mich die Leichtigkeit und Virtuosität seines unverwechselbaren Schreibstils, mit der er eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Man vermeint beim Lesen Ammanitis Lust am Erzählen förmlich zu spüren. Allein der ständige fliegende Wechsel zwischen der auktorialen Erzählperspektive und der Ich-Perspektive der einzelnen Charaktere ist ein herrlicher Kunstgriff. Ammaniti entwickelt seine Figuren so messerscharf, detailliert und lebendig, dass ich alle Personen und das Örtchen Ischiano Scalo in allen Einzelheiten lebendig vor mir sah. Auch bei "Fort von hier" zeigt sich Ammanitis Freude an extremen Figuren und Situationen. Er zeichnet ein Bild italienischer Dörfer abseits pittoresker Urlaubsorte, trostlos, perspektivlos, öde und heruntergekommen, und blickt schonungslos in die Abgründe und auf die Schwächen seiner Protagonist*innen. Dies schlägt sich auch sprachlich nieder, so dass einige Passagen recht vulgär gehalten sind, worauf man als Leser*in gefasst sein sollte.


Wie sich die Wege der drei Hauptfiguren kreuzen und ihr Leben für immer verändern, ist so spannend  erzählt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und bis zum Schluß gerätselt habe, wie es enden würde.


Ammaniti entwickelt sich zu einem meiner Lieblingsautoren, und "Fort von hier" hat mich absolut begeistert!

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