Nach dem Aufenthalt in Pakistan verbrachten der Autor und seine Freundin “Ratte” sieben Monate in Indien - hiervon erfährt man nur in einem kleinen Vorwort in diesem Buch;eben nur diesen Faktn und dass sie mit dem Land nicht so zurecht kamen, und ihnen vieles missfiel.
Mit den Berichten geht es dann erst in Nepal weiter - und hier ist nicht mehr viel mit Trampen… ..mit öffentlichen Verkehrsmitteln führt der Weg über Bangladesh und Thailand nach Malaysia, wo die Reise ein unschönes Ende nimmt.
Dieser zweite Band nun hat mir nicht mehr so gut gefallen. Die Naivität (Dummheit?) des Autors hat mich - ja, verstimmt ….auch 1982 gab es schon Karten und nur um Platz im Rucksack zu sparen, dann tageweise zu Fuss im Dschungel rumirren zu müssen, weil man keine Karte hat und auch keine besorgen kann ..….da kann man nur den Kopf schütteln. Zudem erschien mir hier manches unglaubwürdig an diesen Dschungel-durchquerungen….wenn aber doch alles stimmt, kann man nur sagen: unglaublich Glück gehabt…
Dann aber wendet sich das Blatt …in Malaysia wird der Autor so brutal zusammen geschlagen, dass die beiden beschliessen, nach Hause zu fliegen. Tja, nur hat er vergessen, den “Pepe” - einen schiessenden Kugelschreiber, den er in Pakistan erworben hatte - zu entsorgen oder zu vernichten -und in Malaysia steht die Todesstrafe auf Waffenbesitz….
Letztendlich geht auch das “gut” aus - sonst gäbe es die Bücher ja nicht…aber wie gesagt, dieser zweite Band fällt stark ab gegen das erste Buch, auch sprachlich gesehen wird es derber.
Ulrich Look
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Auf Tramptour bis Pakistan
Wo der Mond auf dem Rücken liegt
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Trampen ist für Ulrich Look "nicht nur die billigste Art, relativ schnell sehr weit zu fahren", sondern es bietet ihm auch die Möglichkeit, am intensivsten mit der Bevölkerung der jeweiligen Länder in Kontakt zu kommen. Fast anderthalb Jahre reiste er zusammen mit seiner Freundin per Daumen durch Asien. In diesem Band erzählt er vom ersten Teil der Tour, der sie durch die Türkei, Syrien, Iran und Pakistan bis zur indischen Grenze führt. Von offener Ablehnung Fremden gegenüber, die sie in Iran in gefährliche Situationen bringt, bis zu extremer Gastfreundschaft wie etwa in Syrien oder bei den gefürchteten Pathan am Khyber-Pass, reichen ihre Erfahrungen während der langen Fahrt.
Nun ist es natürlich immer so eine Sache, Reiseberichte von „anno dazumal“ zu lesen- die Infos im letzten Teil des Buches kann man sich also ersparen, davon stimmt ohnehin nichts mehr. Aber der Bericht über diese Reise an sich war so amüsant, dass ich mir doch tatsächlich den zweiten, -eigentlich- vergriffenen Teil auch noch besorgt habe.
Über die Länder, die Landschaften, vor allem die Menschen dieser Länder und die Begegnungen mit ihnen, die damaligen politischen Situationen und „Leid und Freud“ der beiden Tramper erfährt man hier einiges. Wobei man natürlich über die „extrem gefährliche Situation“ im Iran geteilter Meinung sein kann …erst mal befand sich das Land zu der Zeit im ersten Golfkrieg und dann ….ob es so sinnvoll ist, ein wenig Geld zu sparen (nur aus Prinzip wohl ), dafür aber das eigene und das Leben der Partnerin aufs Spiel zu setzen?
Der Autor hat seine Erlebnisse lustig, locker und in deutlicher Sprache erzählt, so dass das Lesen in Vergnügen war.