Rezension zu Der Fisch von Ulrich Magin
Rezension zu "Der Fisch" von Ulrich Magin
von kfir
Kurzmeinung: Etwas anders, aber nicht uninteressant
Rezension
kfirvor 15 Jahren
Am Bodensee geschehen seltsame Dinge: Taucher und Schwimmer verschwinden spurlos, unterseeische Hänge rutschen ab und verursachen Flutwellen, Schiffe kentern, ganze Uferbereiche rutschen ab und immer wieder sehen Menschen seltsame Seeungeheuer. Der Forscher Carl Ghuimin und die Journalistin Rebekka Butsch gehen der Sache auf den Grund, denn das Militär ist auch vor Ort und versucht einiges zu vertuschen und die Situation spitzt sich immer weiter zu. Bislang kannte ich solche Öko-Thriller immer nur mit exotischen Schauplätzen. Nun hat Ulrich Magin ein solches Szenario an den heimischen Bodensee verlegt und auch zahllose historische Belege gefunden, in denen von Seeungeheuern zwischen Bregenz und Ludwigshafen die Rede ist. Diese Quellen aus altgriechischer und römischer Ära über das Mittelalter bis in die heutige Zeit fließen als Unterfütterung immer wieder in die eigentliche Geschichte ein und geben dem Buch eine überaus realistische Anmutung. Insgesamt sind diese Schilderungen überaus plastisch, spannend und steigern sich über den Roman hinweg. Leider bleibt die wissenschaftlich glaubwürdige Betrachtung und eine hinreichende charakterliche Ausbildung der Hauptpersonen dabei leider ein wenig auf der Strecke. Man liest, dass was passiert, erhält allerdings nur wenig glaubhafte Erklärungen. Auch die Hauptcharaktere handeln wenig differenziert, sind deren Handlungen doch weitgehend vorhersehbar. Auch das Ende hat die eine oder andere Schwäche, ist es doch leicht vorhersehbar und nicht vollständig nachvollziehbar. Ein interessanter und spannungsreich in Szene gesetzter Öko-Thriller aus deutschen Landen, leider mit ein paar Wermutstropfen.