Cover des Buches Die Legende von Paul und Paula (ISBN: 9783518366738)
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Rezension zu Die Legende von Paul und Paula von Ulrich Plenzdorf

Rezension zu "Die Legende von Paul und Paula" von Ulrich Plenzdorf

von FriediM vor 12 Jahren

Rezension

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FriediMvor 12 Jahren
“Die Legende von Paul und Paula” von Ulrich Plenzdorf, 1973 von Ulrich Carow verfilmt, beginnt so, wie es eigentlich hätte enden sollen. Abrissstimmung, die Häuser in Pauls Straße werden abgerissen, er hält einen Bilderrahmen in dessen Foto Paula Paul so herzhaft umarmt, dass sein Hemd am Rücken reißt. Der Text ist ein Drehbuch, der von Beginn an die Hoffnungslosigkeit betont, und die Legende die sich um Paul und Paula rankt ist verhängnisvoll. Paula bekommt gerade ihr zweites Kind, als sie von ihrem Freund betrogen wird. Paul ist unglücklich verheiratet. Die beiden Nachbarn lernen sich drei Jahre später auf einer Feier kennen und verbrigen auch eine Nacht miteinander. Paula verliebt sich in den verheirateten Mann, doch Paul distanziert sich zunehmend von Paula, denn er will seine Ehe und seine berufliche Karriere schützen. Um etwas Zeit für sich zu haben gibt sie ihren beiden Kindern etwas Geld für das Kino – doch auf dem Rückweg wird ihr Sohn vom Auto angefahren und stirbt. Erst als Paula sich immer mehr zurückzieht um den Tod ihres Sohnes zu verarbeiten begreift Paul, dass er Paula doch liebt. Nach einigem hin und her kommen die beiden wieder zusammen, und Paula wird erneut schwanger…doch auch das hat Folgen. In erster Linie fragt man sich beim Lesen dieser Filmerzählung, wieso es sich bei der Geschichte von Paul und Paula um eine Legende handelt. Man wird sich jedoch schnell bewusst, dass das, was einem hier geboten ist eben einfach nur vielleicht fiktiv ist. Das was hier passiert kann genauso gut jedem anderen Menschen passieren, und auch das Drama am Ende ist in der Realität sicherlich schon sehr oft genau so abgelaufen. Die Geschichte ist nicht tiefgründig, sie erzählt einfach eine dramatische Liebesgeschichte die letztendlich im Tod endet. Da ich nur die Filmerzählung und nicht den Roman gelesen habe, kann ich nicht beurteilen ob Plenzdorf markante Unterschiede im Roman gesetzt hat, dennoch deprimiert dieses gut 90 Seiten fassende Drama. Das Buch mag nicht annähernd so bekannt sein wie der gleichnamige Film, um den es in der DDR einen sehr großen Hype gab (nachdem Erich Honecker ein erhobenes Aufführungsverbot aufhob). Die Geschichte richtet sich an junge Leute in den Zwanzigern, die selbst gerade davor stehen vollends erwachsen zu werden und vor gewissen Lebensentscheidungen stehen, sie ist erschütternd aber dennoch nicht abgehoben fantastisch, sondern sehr realistisch und nachvollziehbar…sie macht aber auch Lust auf den Film, den ich mir demnächst anschauen werde. Mehr auf meinem Blog: vitrinenglas.wordpress.com
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